Nirgendwo in den USA leben prozentual so viele Muslime wie in der Stadt Dearborn in Michigan. Angezogen von den gutbezahlten Arbeitsplätzen der Firma Ford kamen und kommen sie seit über 100 Jahren aus aller Welt. Viele verstehen sich als arabische Amerikaner: Sie sind gläubige Muslime und glauben gleichzeitig an das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Doch die USA machen es ihnen mitunter schwer, sich zugehörig zu fühlen. Und viele wenden sich nun enttäuscht von Joe Biden und den Demokraten ab. ARD-Korrespondentin Katrin Brand berichtet.
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Am 13. Januar wählt Taiwan ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten. Eine Wahl, die ganz im Zeichen anhaltender Spannungen mit China steht. Die Volksrepublik betrachtet die Insel als Teil des eigenen Staatsgebietes, obwohl sie nie Teil davon war. Gewinnt der Kandidat der demokratischen Fortschrittspartei, William Lai, dürften sich die Spannungen weiter verschärfen, denn China sieht in ihm einen Vertreter für noch mehr Unabhängigkeit vom Festland. Kathrin Erdmann und Benjamin Eyssel über Kriegsspiele in und vor Taiwan.
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Das höchste Gebäude der Welt, exklusive Shopping Malls, Swimmingpools mit atemberaubender Aussicht - den Vereinigten Arabischen Emiraten gelingt es immer wieder, die Welt mit neuen Attraktionen zu beeindrucken. Mit Hilfe der Einnahmen aus der Erdölförderung hat sich der kleine Golfstaat als Hotspot für Touristen etabliert. Doch das reicht den Mächtigen im Land nicht: Sie setzen alles daran, ihren Reichtum für die Zeit nach dem Öl zu sichern und ihren politischen Einfluss zu vergrößern - im Nahen Osten und darüber hinaus. Anne Allmeling über den kleinen Gernegroß am Golf - die Vereinigten Arabischen Emirate.
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Angesichts des Klimawandels und der globalen Erwärmung gibt es inzwischen auch in Europa immer wieder einzelne Dengue-Fälle - zuletzt etwa am Gardasee. Laut Weltgesundheitsorganisation besteht für die Hälfte der Weltbevölkerung die Gefahr, am von Mücken übertragenen Dengue-Fieber zu erkranken. In Singapur ist die Tropenkrankheit allgegenwärtig. Die Regierung ergreift diverse Maßnahmen, um die Gefahr einzudämmen: staatliche Hausinspektionen, um Mückenlarven früh zu entdecken, das Züchten von harmlosen Mücken oder das Versprühen von Insektiziden in dichten weißen Wolken. Was kann Deutschland davon lernen? Jennifer Johnston hat Kontrollen begleitet, mit Wissenschaftlern, Ärzten und Betroffenen gesprochen und eine Mosquito-Farm besucht, wo Mücken gezüchtet werden, die Dengue nicht mehr übertragen können.
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Südkoreas Wirtschaft gehört mit seinen 51 Millionen Einwohnern bisher zu den weltweit stärksten. Im internationalen Ranking liegt das Land derzeit auf Platz 13. Doch es steht vor enormen Herausforderungen. Eine ist die anhaltend niedrige Geburtenrate. Selbst Milliarden Won der vergangenen Jahre haben sie nicht erhöhen können. Die Gründe dafür sind vielfältig und greifen zum Teil ineinander: hohe Immobilienpreise, lange Arbeitszeiten aber auch Erwartungen der Gesellschaft und an sich selbst. Denn die Industriegesellschaft individualisiert sich immer mehr.
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Das südostasiatische Land Laos ist Teil der neuen Seidenstraße - einem Infrastrukturprojekt Chinas, dessen Straßen, Brücken und Zugstrecken bis nach Deutschland reichen sollen. In Laos waren die Hoffnungen anfangs groß, rund zehn Jahre später macht sich Ernüchterung breit: Das kleine Land steht kurz vor dem Staatsbankrott, die Inflation liegt bei rund 40 Prozent, die Schulden sind höher als das jährliche Brutto-Inlandsprodukt. Jennifer Johnston und Sandra Ratzow erkunden, was genau China in Laos finanziert hat und was die Bevölkerung davon hat.
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Der Schock war groß, als es Anfang Mai in Serbien an zwei aufeinand erfolgenden Tagen Amokläufe gab. In einer Belgrader Grundschule ersch oss ein 13-jähriger Junge acht Mitschülerinnen und Mitschüler und ein en Wachmann. Ein 20-Jähriger fuhr durch mehrere Dörfer, feuerte wahll os aus seinem Auto heraus und tötete ebenfalls neun Personen. In beid en Fällen hatten sich die Täter ihre Ausrüstung aus dem Waffenarsenal ihrer Familien besorgt. Serbien hat ein Waffen- und ein Gewaltproblem. Die Amokläufe führten zur größten Protestbewegung in Serbien seit dem Sturz des Kriegstreibers Slobodan Milosevic im Jahr 2000. Die Demonstranten machen dem aktuellen Präsidenten Aleksandar Vucic Vorwürfe. Er herrsche autoritär und habe mit Hilfe der regierungstreuen Boule vardmedien für eine Verrohung der Gesellschaft gesorgt. Im serbischen Fernsehen sind Reality Shows, in denen sich Kriminelle prügeln an der Tagesordnung. ARD-Südosteuropa-Korrespondent Oliver Soos berichtet.
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Nach zwölf Jahren im Abseits ist Syriens Präsident Baschar al-Assad zurück im Kreis der Arabischen Liga. Der Staatenbund hatte ihn 2011 wegen des brutalen Vorgehens gegen die syrische Bevölkerung ausgeschlossen. Der Bürgerkrieg hat hunderttausende das Leben gekostet, Millionen zur Flucht gezwungen. Folter, Giftgas-Einsätze und andere schwere Menschenrechtsverletzungen gehen auf das Regime zurück. Dass Assad nun offenbar wieder salonfähig zu sein scheint, ist nicht nur vielen Syrern unbegreiflich. Viele fragen sich, wie es dazu kommen konnte. Welche Interessen stecken dahinter und welche Konsequenzen wird die Wiederaufnahme Syriens in den Kreis der Arabischen Liga haben für das Beziehungsgeflecht, die Machtkonstellationen und die Konfliktherde in der Region und darüber hinaus? Anna Osius berichtet.
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Kaschmir ist ein Gebiet, das seit über 75 Jahren zwischen Indien, Pakistan und der Volksrepublik China aufgeteilt ist. Gerade das indische "Unionsterritorium Jammu und Kaschmir” machte in den vergangenen Jahren immer wieder von sich reden - durch Terroranschläge, Verhaftungen und vor allem durch die Aufhebung des Autonomiestatus durch die indische Zentralregierung im Jahr 2019. Jetzt im Rahmen von Indiens G20-Präsidentschaft scheint etwas in Bewegung zu kommen: Erstmals seit Jahren durften ausländische Journalisten wieder nach Kaschmir reisen, darunter auch ARD-Korrespondent Peter Hornung. Die indische Seite bemühte sich, Kaschmir als attraktives Reiseziel zu bewerben. Dennoch ließ sich kaum verhehlen, dass unter einer glänzenden Oberfläche Unzufriedenheit, Verzweiflung und gar Wut zu finden sind.
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Die Bronx, das legendäre Stadtviertel New Yorks: In den 1970er Jahren gingen in der Südbronx Hunderte von Gebäuden in Flammen auf. 90 Prozent der Wohnhäuser wurden vernichtet. Die Politiker schoben die Schuld den armen Bewohnern zu. Die Feuerwehr kam nicht mehr nach. Sollte sie auch nicht. Die Stadtplaner wollten Bronxites - großteils Einwanderer aus Afrika und Lateinamerika - vertreiben. Um Wohnraum für die Reichen aus Manhattan zu schaffen. Doch die Menschen in der Bronx hielten zusammen. Ihr Viertel war ihre Familie. Heute gibt es am Ufer des Harlem River Yogastudios, Ateliers und Cafés mit veganem Matcha Latte. Schicke Apartmenthäuser sollen eine neue Klientel anlocken. Viele Bewohner der Bronx fürchten: Auch ohne Feuer könnten sie bald vertrieben werden. Antje Passenheim berichtet.
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Die Salomonen-Inseln sind zwar klein in der Fläche, verfügen jedoch über riesige Meeresgebiete mit vielen Bodenschätzen und reichen Fischvorkommen. Und: Sie sind längst zum Zankapfel zwischen China und den USA bzw. Australien geworden. Wie sich das auswirkt, hat sich ARD-Korrespondentin Kathrin Erdmann näher angeschaut. Sie ist in den Südpazifik gereist. Dort stehen die Salomonen besonders im Fokus, nachdem sie im vergangenen Frühjahr ein Sicherheitsabkommen mit China unterzeichnet haben. Ein solches Abkommen wollte die Volksrepublik auch mit den Fidschiinseln abschließen, die lehnten jedoch ab. Nun ist dort seit Jahresende eine neue Regierung an der Macht.
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Rund 15.000 Menschen wurden seit dem Putsch in Myanmar 2021 inhaftiert, über 2000 getötet. Die zivile Widerstandsbewegung wächst dennoch. Die junge Generation greift zu den Waffen. Jennifer Johnston über Kämpfer und Geflüchtete zwischen Hoffnung und Verzweiflung.
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Es ist eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes: Große Teile Südpakistans stehen weiterhin unter Wasser, und auch im Norden des Landes gibt es schwere Zerstörungen. Millionen Menschen sind betroffen, Hilfe erreicht sie nur langsam. Ein Wettlauf mit der Zeit, es drohen Hunger und Krankheiten - und es macht sich Hoffnungslosigkeit breit. Wie soll es weitergehen, wenn die Lebensgrundlagen so vieler Menschen zerstört wurden? Die Menschen in Pakistan seien Opfer des Klimawandels, stellte UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei seinem Besuch jüngst fest. Guterres sieht sich durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse auch bestätigt. Peter Hornung über Opfer des Klimawandels
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Tirana trägt sein Haupt hoch, sehr hoch. Etliche Silvertower und farbig akzentuierte Wolkenkratzer kündigen von einem zukunftsorientierten und architektonisch anspruchsvollen Aufbruch der albanischen Hauptstadt. Die ohnehin quirlige Metropole ist von umtriebiger Dynamik erfasst. Unter dem programmatischen Titel "Tirana 2030" entsteht am rechten Ufer der Lana ein neuer Stadtteil: Lebensraum für Menschen aus unterschiedlichen Kulturen mit unterschiedlichem wirtschaftlichen Hintergrund. Die Vergangenheitsbewältigung der sozialistischen Ära unter Enver Hodscha geht Hand in Hand mit europäischer Zukunftserwartung. Christine Hamel über eine Stadt im Spagat.
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Brasilien steht vor einer Schicksalsentscheidung. Zur Wahl stehen der Rechtspopulist Bolsonaro und sein linker Herausforderer Lula. Manche fürchten, die Demokratie des Landes steht auf dem Spiel. Bolsonaro schürt seit Monaten Zweifel am elektronischen Wahlsystem, Bolsonaro-Anhänger könnten eine Niederlage im ersten Wahlgang anzweifeln. Manche fürchten Ahnliches wie beim Kapitolsturm in den USA. Auch in Brasilien hat die christlich-national geprägte Rechte an Einfluss gewonnen. Stimmungsbild aus einem polarisierten Land von Anne Herrberg und Burkhard Birke.
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