Bayern 2

     

Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Studierende in einem Hörsaal der Hochschule Triesdorf | Bild: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Sonntag, 30.09.2012
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Getrennte Ausstrahlung in zwei Regionen
Altbayern/Schwaben
Bauen für den Herrgott
Alte und neue Kapellen und ihre Stifter
Von Herbert Becker
Franken
Von der königlichen Ackerbauschule zur Hightech-Forschung
Die Hochschule Triesdorf
Von Christian Schiele

Bauen für den Herrgott
Alte und neue Kapellenund ihre Stifter-

Es gibt ungefähr so viele unterschiedliche Arten von Kapellen wie es Gründe gibt, eine Kapelle zu stiften. Von manchen der Heiligenhäusl, die man am Straßenrand sieht, auf die man am Ortsrand stößt oder die auf Bergen und Hügeln thronen, heißt es, dass just an der Stelle, an der sie stehen, vor langer Zeit ein Wunder geschehen sei: jemand hatte eine Lichterscheinung, wurde in hoffnungsloser Lage gerettet oder von der Pestgeheilt. Nicht wenige dieser Stätten wurden zu Wallfahrtsorten und ziehen bis auf den heutigen Tag Scharen von Gläubigen an oder haben sogar Ableger hervorgebracht, die zum Ziel so genannter Sekundärwallfahrten wurden.
Burgherren, Fürsten und Patrizier ließen sich in ihren Residenzen Privatkapellen einrichten, die an Ausmaß und Ausstattung gelegentlich sogar die lokalen Kirchen, bzw. deren Taufkapellen, Sakramentskapellen, Grabkapellen und Friedhofskapellen übertrafen.
Zahlreiche Kapellen entstanden als Folge von Gelübden, die nach Unglücken, in Gefangenschaften oder während schwerer Krankheiten abgelegt wurden.

Die Tradition, Kapellen zu bauen, ist nicht nur ungebrochen, sie erlebt in unseren Tagen sogar einen Aufschwung. In der Regel geht ihr Bau auf eine private Initiative zurück, selten jedoch verwirklicht ein Bauherr das Vorhaben im Alleingang. Vielmehr schließen sich Freunde und Bekannte, Nachbarn und Verwandte an, so dass das Bauwerk schon während seiner Errichtung die ausgesprochen segensreiche Wirkung hat, den Gemeindezusammenhalt zu stärken. Dem entsprechend ist die Segnung der Kapelle – die offizielle Einweihung durch Bischof oder Pfarrer – ein großes Ereignis, das auf jeden Fall von einem weltlichen Fest begleitet wird.
Genutzt werden die Kapellen keineswegs nur von ihren Erbauern. Sie sind Schauplatz von Maiandachten, vorweihnachtlichen Zusammenkünften und privaten Gedenkfeiern; viele Gläubige suchen sie auf, um zu beten, um etwas zu bitten oder für etwas zu danken. Mancherorts spielen Kapellen sogar bei den Protestaktionen von Umweltaktivisten eine Rolle. Auf jeden Fall sind sie Mittelpunkt eines ausgesprochen lebendigen Brauchtums.


Von der königlichen Ackerbauschule zur Hightech-Forschung
Die Hochschule Triesdorf

Im mittelfränkischen Triesdorf studieren längst nicht mehr nur Bauernkinder. Aus der einstigen königlichen Ackerbauschule ist ein moderner grüner Campus geworden, der Spezialisten im Lebensmittelbereich ausbildet. Wer hier studiert, ist auf dem Arbeitsmarkt gefragt.
Angefangen hat alles mit einem Jagdschloss der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Daraus entwickelte sich ein landwirtschaftliches Mustergut. Mit dem Ansbach-Triesdorfer Rind z. B., gezüchtet zu Markgraf Alexanders Zeiten, wurden die Milchkühe in der Region leistungsfähiger. Im 19. Jahrhundert entstand schließlich eine Königliche Kreisackerbauschule, die inzwischen über eine Agraringenieurschule zur Hochschule mutiert ist. Rings herum scharen sich heute zahlreiche Ausbildungsstätten für Agrar- und Nahrungsmittelberufe und formen mit der Hochschule einen einmaligen "grünen" Hochschulstandort, der Strom und Wärme komplett aus erneuerbaren Energien bezieht.
Neben der Landwirtschaft ist mit der Umweltsicherung inzwischen eine zweite Fakultät hinzugekommen. Neue Studiengänge wie Lebensmittelmanagement, Ernährungs- und Versorgungsmanagement oder Technologie Erneuerbarer Energien zeigen an, wie stark die Landwirtschaft in die aktuellen Problemzonen globalisierter Ökonomie eingebunden ist.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!