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Petersilie gesund Warum Petersilie so gesund ist

Warum Petersilie gesund ist und ob sie auch gegen Mundgeruch und gereizte Blase hilft. Und warum sie Giftplanze des Jahres 2023 ist.

Stand: 18.12.2023

Frau hält einen Bund Petersilie in den Händen | Bild: mauritius images / Alamy Stock Photos / Pixel-Shot

Petersilie Giftpflanze des Jahres 2023

Hört sich seltsam an: Die gesunde Petersilie ist Giftpflanze des Jahres 2023. Aber keine Sorge: Petersilie in normalem Maß gegessen, ist gesund. Dazu sagt BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner: "Die Menge machts. Das ist der alte Spruch, der sich immer wieder bewahrheitet. Die Petersilie ist in kleinen Mengen, so wie wir sie essen, überhaupt nicht gefährlich. Aber wenn ein bisschen mehr ins Spiel kommt, also wenn man zwei Schüsseln davon isst, wird es vielleicht schon bedenklich."

Genau so verhalte es sich, wenn die Pflanze im zweiten Jahr zur Blüte kommt und noch mehr, wenn die Petersilienpflanze Samen ausbildet, die kümmelähnlich aussehen: "Dann sind sie wirklich giftig, auch diese Früchte, und dann steigt auch der Giftgehalt in allen anderen Teilen", so Karin Greiner. Für Schwangere oder Stillende ist die Petersilie dann gefährlich. Übrigens stammt die Gemüsesorte Petersilienwurzel von anderen Sorten als die Blattpetersilie. Und die Petersilienwurzeln werden immer geerntet, bevor die Pflanze zur Blüte kommt.

Petersilie

Petersilie ist viel mehr als eine grüne Teller-Deko: Das grüne Küchenkraut, das es in zwei Variationen gibt, mit glatten und mit krausen Blättern, kann man durchaus als heimisches Superfood bezeichnen. Petersilie enthält mehr Vitamin C als Zitronen: Die Zitrusfrucht bietet 50 Milligramm Vitamin C je 100 g, Petersilie dagegen 160 Milligramm je 100 g. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Vitamin C nicht so gut geschützt ist wie in Zitrusfrüchten. Liegt Petersilie länger, verliert sie viel von ihrem Vitamin C.

Außerdem hat das Küchenkraut ansehnliche Mengen an Carotinoiden (Vitamin A) und Vitamin K. Bei den Mineralstoffen punktet Petersilie mit Eisen, Kalium, Kalzium, Mangan. Übrigens sollte man sie nicht erhitzen, dann verliert sie an Aroma und an Nährstoffen. Am besten frisch geschnitten am Ende über das Gericht geben.

Peterli

In der Schweiz nennt man Petersilie Peterli oder im deutschsprachigen Raum sind außerdem noch de Bezeichnungen Peterle, Peterling, Silk, Bittersilche, Bockskraut verbreitet.

Petersilie aufbewahren

In ein feuchtes Küchentuch eingeschlagen und im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich Petersilie länger. Oder man stellt den Petersilienbund ins Wasser, allerdings faulen die Stiele des Krauts sehr schnell.

Petersilie - Wurzelpetersilie

Die rübenartigen Petersilienwurzeln, die man aus dem Suppengrün kennt, hängen nicht etwa an unserem Küchenkraut dran - beides sind zwei verschiedene Gewächse, wenn auch nah miteinander verwandt. Dennoch kann man das Grün von Petersilienwurzeln, das größere Blätter entwickelt, wie Petersilie verwenden.

Glatte oder krause Petersilie

Krause Petersilie wird vor allem in Deutschland in der Küche verwendet. Sie ist etwas weniger aromatisch als die glatte Petersilie, hält dafür aber länger und welkt nicht so schnell. Die krause Petersilie wurde gezüchtet, damit man das Küchenkraut nicht mehr mit anderen, giftigen Doldengewächsen wie dem gefleckten Schierling oder der Hundspetersilie verwechselt.

Hundspetersilie giftig

Die Hundspetersilie ist giftig

Wenn Sie an einem Feldrand ein Gewächs entdecken, das Blätter hat, die der Petersilie stark ähneln - lassen Sie es besser stehen. Das könnte nämlich Hundspetersilie sein und die ist stark giftig. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zur Petersilie sind: Die Blätter der Hundspetersilie glänzen stark, ihr Wuchs ist höher als der der Petersilie. Die Stängel der Hundspetersilie sind oft, aber nicht immer, rotgefleckt. Zerreibt man die Blätter der Hundspetersilie zwischen den Fingern, entwickelt sich ein unangenehmer Geruch, der an Mäuse-Urin erinnern soll.

Petersilie Schwangerschaft

Schwangere sollten mit großen Mengen Petersilie vorsichtig sein. Hintergrund: Petersilie enthält das ätherische Öl Apiol, auch Petersilienkampfer genannt. "Das wird vor allem während der Blühphase in der Petersilie gebildet. Es wirkt krampflösend und harntreibend. Bei Schwangeren  kann es Wehen auslösen. Auch gesunde Menschen müssen vorsichtig sein, da eine zu hohe Dosis Nieren und Leber schädigen kann. Das bedeutet, sobald Petersilie blüht, ist die Erntezeit vorbei", so Daniela Krehl, Ernährungswissenschaftlerin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Im Mittelalter nutzte man das Kraut auch für Abtreibungen.

Hilft Petersilie gegen Mundgeruch

Als Hausmittel gegen Alkohol- oder Knoblauchgeruch im eigenen Atem wird immer wieder der Tipp genannt, Petersilienblätter zu kauen. Das Blattgrün darin, also das Chlorophyll, solle die Gerüche bannen. Einen wissenschaftlichen Beweis dafür gibt es nicht.

Petersilienpesto

Wie Sie ein würziges Pesto mal aus Petersilie herstellen können, erfahren Sie hier: Petersilienpesto.

Rezepte Petersilie

Mit viel Petersilie werden diese Rezepte zubereitet: Der italienische Brotsalat Panzanella, die grüne Sauce oder diese Kräutersuppe.


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