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Kabarettist Christian Springer Feuerwehrautos der "Orienthelfer" in Aleppo zerstört

Schock für Kabarettist Christian Springer und seine Freunde: Die beiden Feuerwehrautos, die sie ins syrische Aleppo gebracht hatten, wurden von Bomben zerstört, alle Insassen starben. Christian Springer bringt mit Hilfe seines Vereins "Orienthelfer" seit Jahren humanitäre Hilfe nach Syrien, auch nach Aleppo.

Von: Hedwig Thomalla

Stand: 19.08.2016

Christian Springer, Orienthelfer e.V., im Libanon | Bild: BR

Die Helfer in den Feuerwehrautos seien nach Luftangriffen während der Rettungsaktion bombardiert worden.

"Wenn man das aus 3.000 Kilometern Entfernung beobachten muss - ehrlich gesagt, das Gefühl kann ich nicht beschreiben. Das ist ein Gefühl zwischen Tränen und unglaublicher Wut. ... Du bringst Hilfsgüter runter, und dann kommen Flugzeuge, die das einfach wegbombardieren. Das ist grausam."

Christian Springer

Seit fünf Jahren fahren Christian Springer und sein Freiwilligenteam regelmäßig in den Libanon sowie nach Jordanien und Syrien, um syrischen Flüchtlingen zu helfen. Das Ziel: schnell, effektiv und professionell vor Ort Hilfe zu leisten - auch in Aleppo. Doch seit Wochen tobt in der syrischen Stadt eine Schlacht zwischen den Truppen von Diktator Assad und dessen Verbündeten gegen verschiedene Oppositionsgruppen. Eingekesselt zwischen den Fronten sind mehr als 300.000 Zivilisten - ohne Wasser, Essen und medizinische Versorgung.

Springer fordert ein Ende der Luftangriffe

Spendenkonto der Orienthelfer

Stadtsparkasse München 
Empfänger: Orienthelfer e.V.
IBAN: DE92701500000000574111
BIC: SSKMDEMM

Der Verein "Orienthelfer" hatte unter anderem Feuerwehrautos nach Aleppo gebracht. Im Juni ist nun laut Christian Springer ein erstes Feuerwehrauto bombardiert worden. Alle Insassen seien dabei getötet worden. Vor wenigen Tagen wurde nun auch das zweite Feuerwehrauto zerstört. Fahrer und Helfer kamen ums Leben.

Außenminister Steinmeier regte eine Luftbrücke nach Aleppo an. Christian Springer hält davon nichts. Er fordert das Ende der Luftangriffe. Vor den Toren Aleppos stünde Milchpulver für 50.000 Dollar bereit, neben vielen anderen Hilfsgütern. Derzeit sei es aber unmöglich, diese Hilfsgüter zu den betroffenen Menschen zu bringen.

Russland und das syrische Regime hätten bereits vor Wochen sichere Fluchtkorridore für Zivilisten versprochen. Doch diese Korridore gebe es nicht, so Springer.

"Die haben nie existiert. Das heißt, es gibt keine Zugänge mehr raus aus der Stadt oder rein in die Stadt. Das heißt, die Hilfsgüter stehen parat, es muss nur endlich mal die Schießerei auf die Zivilisten aufhören."

Christian Springer


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