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Bundestagspräsident a.D. Süssmuth, Rita

Prof. Dr. Rita Süssmuth war Professorin für Erziehungswissenschaft, 1985 wurde sie Bundesfamilienministerin, 1988 Präsidentin des Deutschen Bundestags und übte dieses Amt zehn Jahre aus. Seit 1988 ist Rita Süssmuth auch Vorsitzende des Deutschen Volkshochschul-Verbandes.

Stand: 07.02.2012 | Archiv

Rita Süssmuth zu Gast im alpha-Forum | Bild: BR

"Ich glaube, dass die Gründe hierfür doch noch tiefer liegen, als sie in den letzten Jahren politisch besprochen wurden. Lassen Sie mich mit meiner eigenen Kindheit beginnen. Zwischen Katholiken und Protestanten, ob das nun nebeneinanderliegende Dörfer oder Kleinstädte waren, gab es ja nicht Harmonie und Frieden, und das, obwohl beide Christen sind. Was mit dem Judentum passiert ist, wissen wir leider auch. Das heißt, jeder hatte für sich die Wahrheit gepachtet und der andere die Unwahrheit. Dieser Kampf, wer eigentlich die Wahrheit für sich beanspruchen darf, wer das rechte Bewusstsein hat, hat also immer eine Rolle gespielt. Das Miteinander aber setzt voraus, dass keiner von uns die letzte Wahrheit hat – auch nicht im Bereich der Religion. Natürlich hat jeder für sich seinen Glauben und damit auch seine Identität, aber zu diesem Glauben muss eben auch gehören, dass Gott nicht nur die auserwählt hat, die wir als die Auserwählten ansehen, nämlich uns, sondern dass die anderen auch mit dazugehören."

Rita Süssmuth

Zur Person

  • Geboren
  • 17. Februar 1937 in Wuppertal
  • Schule
  • 1956 Abitur in Rheine
  • Ausbildung
  • 1956-1961 Studium der Romanistik und Geschichte in Münster, Tübingen und Paris
  • Erstes Staatsexamen
  • Postgraduiertenstudium in Erziehungswissenschaft, Soziologie und Psychologie
  • 1964 Promotion zum Dr. phil.
  • Beruf
  • Erziehungswissenschaftlerin

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1963-1966 Wissenschaftliche Assistentin an den Hochschulen Stuttgart und Osnabrück
  • 1966 Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Ruhr
  • 1969 Professorin an der Ruhr-Universität Bochum für International Vergleichende Erziehungswissenschaft
  • 1971 Professorin für Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Ruhr
  • Seit 1973 Professorin für Erziehungswissenschaft an der Universität Dortmund
  • 1979-1991 Mitglied im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken
  • 1985-1986 Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit
  • 1986-1988 Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit
  • 1986-2001 Bundesvorsitzende der Frauen-Union der CDU
  • 1987-2002 Mitglied des Deutschen Bundestages
  • Seit 1988 Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes
  • 1987-1998 Mitglied des Präsidiums der CDU
  • 1988-1998 Präsidentin des Deutschen Bundestages
  • 2002-2004 Vorsitzende des Sachverständigenrates für Zuwanderung und Integration

Veröffentlichungen

  • Migration und Integration. Testfall für unsere Gesellschaft, München: dtv, 2006.
  • (Hrsg.) Streetsoccer & Co. Wie Integration gelingen kann, Hamburg: Ed. Körber-Stiftung, 2005.
  • Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Meine Erfahrungen in der Politik, München: Econ, 2000.
  • (Hrsg. zusammen mit Bernward Baule) Eine deutsche Zwischenbilanz. Standpunkte zum Umgang mit unserer Vergangenheit, München: Olzog, 1997.
  • Die 68er. Aufbruch einer Generation, Umbruch in der Gesellschaft. Eine Protestbewegung mit widersprüchlichen Folgen, Sachsenheim: Burg, 1994.
  • 75 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland. Rückblick und Bilanz (zusammen mit Hedwig Dohm und Angela Merkel), Sankt Augustin: Konrad-Adenauer-Stiftung, 1994.
  • Die planlosen Eliten. Versäumen wir Deutschen die Zukunft? (zusammen mit  Peter Glotz und Konrad Seitz), München: Ed. Ferenczy bei Bruckmann, 1992.
  • Kämpfen und bewegen. Frauenreden, Freiburg i. Br.: Herder, 1989.
  • Aids. Wege aus der Angst, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1987.
  • Frauen – der Resignation keine Chance, Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1985.

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