BR Fernsehen - Zwischen Spessart und Karwendel


33

Wollteppiche vom Simssee Die Fäden in der Hand

Buchstäblich am Faden hängt ihre Arbeit und ein Großteil ihres Lebens: Bei der Handweberei Licht in Stephanskirchen entstehen individuelle Teppiche – ganz nach Wunsch.

Stand: 23.01.2016 | Archiv

Mit ihrem Teppichweber-Handwerk hat die Familie Licht eine Nische gefunden. Erwin Licht, der Senior, Webermeister und ein begnadeter Tüftler. Vor 60 Jahren kaufte er sich alte Webstühle aus oberfränkischen Textilfabriken, baute diese auseinander und für seine Bedürfnisse um.

Mit einer gehörigen Portion Fleiß und Ausdauer baute er sich schließlich seine eigene Existenz auf – und steht mit über siebzig noch immer jeden Tag in der Werkstatt. Von klein auf in den Beruf hineingewachsen ist auch Sohn Alfred, der den Betrieb vom Vater vor knapp 20 Jahren übernahm.

Jeder Teppich wird in der Handweberei Licht nach Kundenwunsch gefertigt.

Was bei den Lichts gewebt wird, sind Einzelstücke. Die Kunden entscheiden, wie der Teppich aussehen soll. Dafür ist der Preis freilich höher als bei den Möbeldiscountern, wo häufig Massenware, die im Ausland produziert wird, angeboten wird.

Für Muster, Farben und Formen der Teppiche ist Alfreds Frau Elke zuständig. Die Lichts setzen die Ideen der Kunden um und machen Vorschläge. An die vier Wochen dauert es von der Bestellung bis zur Lieferung. Rund 3000 m² Teppich weben die Lichts pro Jahr. Das ist nicht einmal ein halbes Fußballfeld – und doch reicht es ihnen zum Leben.

"Ich will nicht größer werden. Natürlich produzieren wir, damit wir davon leben können. Aber es ist wirklich schön, wenn man Kunden hat, die das zu schätzen wissen. Es wär ja schlimm, wenn man gute Arbeit abliefert und nicht die Leute findet, die das zu schätzen wissen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn wir doppelt so groß wären, ob ich dann auch doppelt zufrieden wäre!"

Alfred Licht, Weber


33