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Von Hand Steine spalten Unterwegs mit einem niederbayerischen Steinhauer

Steine zum Bauen wurden früher nicht aus China importiert, sondern meist aus der unmittelbaren Umgebung geholt. Eine mühevolle Arbeit. Max Loibl war „Stoahauer“. Nun, mit fast 80 Jahren, wollte er sehen, ob er’s noch kann.

Stand: 15.07.2014 | Archiv

Steinmetz, dieser Beruf ist bekannt. Auch weiß man, dass im Bayerischen Wald über Jahrhunderte in harter Arbeit Granit abgebaut wurde. "Stoahauer" oder "Stoagliaber", wie man auch sagte, gab es aber nicht nur dort in den großen Steinbrüchen, sondern im ganzen Land.

Einer, der sich auskennt mit "de Stoa"

Andenken aus seinem Berufsleben hat Max Loibl ettliche: Unter der Haut!

Steine, die zum Bauen und Mauern gebraucht wurden, haben oft Waldarbeiter oder kleine Bauern des Zuverdienstes wegen als Gelegenheitsarbeit oder Nebenbeschäftigung hergestellt. So auch Max Loibl, der in der Nähe von Bad Griesbach als „Stoagliaber“ gearbeitet hat - bis ins letzte Drittel des vorigen Jahrhunderts.

Wenn die "Zwickel" tiefer in den Stein getrieben werden, bricht er hoffentlich auseinander.

Der inzwischen fast 80jährige wollte nun wissen, ob er einen großen Stein noch von Hand spalten kann. Mit „Handradl“, „Stempfel“ und „Zwickel“ – so hießen die Werkzeuge der "Stoagliaber" – geht Max Loibl zu Werke. Es ist das Werkzeug des Vaters, das er immer noch aufbewahrt.

Feldsteine und Findlinge

Der Krokodilfelsen bei Asenham, ein Naturdenkmal, blieb von Steinhauern gottseidank verschont.

In der Landschaft rund um Bad Griesbach gab es viele Feldsteine oder Findlinge. Über und unter der Erde. Als die Landwirtschaft motorisiert wurde, haben die unterirdischen Felsen gestört. Steine, so groß wie der Krokodilfelsen bei Asenham, hat Max Loibl zusammen mit seinem Vater aus den Feldern herausgearbeitet. Manchmal wurde auch gesprengt - aber nur dann, wenn die Steine nicht zum Bauen gebraucht wurden.


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