Zwischen Spessart und Karwendel Schmalzgebäck Hündla
Im oberfränkischen Dorf Kleukheim im Landkreis Lichtenfels haben sie eine lange Tradition: die "Hündla" - ein Schmalzgebäck, das nur in den Wintermonaten gebacken wird und zudem einiges vom alten Volksglauben der Gegend in sich trägt. Ihr Teig besteht aus Roggenmehl, Weizenmehl und Hutzelbrühe, die ihnen einen leicht süßen Obstgeschmack beschert.
Elli Schmitt (65) ist eine geborene Kleukheimerin - und die unangefochtene Hündla-Expertin des 600-Seelen-Ortes. "Der Teig muss eine Stunde lang geknetet werden," erklärt sie. Nur so bekommt er Luftblasen, denn Backtriebmittel gab es ja früher nicht. Und er darf auf keinen Fall zu "läh" sein!“ Läh sagt man im Kleukheimer Dialekt, wenn etwas zu weich ist. Zu Zöpfen, kleinen Brezen oder Fleckla geformt, werden die Hündla in Fett herausgebacken. Als hartes Dauergebäck dienen sie dann zum Beispiel als Proviant bei der winterlichen Waldarbeit.
Wickelkissen mit Kind (li) und eine Henne im Nest (re)
Ihren Namen haben sie deshalb, weil aus dem Teig immer auch ein kleiner Hund mit zwei Köpfen geformt wird - als Schutz fürs Haus steht er das ganze Jahr auf dem Kaminsims und kommt erst weg, wenn wieder ein neuer gebacken wird. Auch eine Henne im Nest, sowie ein Wickelkissen mit Kind werden nach alter Tradition geformt. Sie sollen dem Haus Fruchtbarkeit bescheren.
Rezept für Hündla
Zutaten
875 g Roggenmehl
1 kg Weizenmehl
2 EL Öl
Salz
125 ml Milch
315 g Zucker
circa 625 ml Hutzelbrüh
Trockenobst (Birnen, Äpfel, Zwetschgen)
Fett zum Frittieren
Zubereitung
Das Trockenobst in einen Topf mit Wasser geben, aufkochen und anschließend 1 Stunde lang ziehen lassen. Danach das Trockenobst absieben. Den Zucker im Sud auflösen. Das nennt man jetzt "Hutzelbrüh".
Anschließend das Mehl in eine große Schüssel sieben und mit den restlichen Zutaten verkneten. Es entsteht ein fester, glatter Teig.
Daraus Figuren wie Zöpfe, Brezen oder Fleckla formen und diese dann im heißen Fett ausbacken.
