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Mit dem Schiff aufs Oktoberfest Neuer Wagen für die Fischer-Vroni

Andreas Hauck ist einer der letzten seiner Art. Ein Wagner, der alte Kutschen restauriert und Wagen, Kutschen, Schlitten alter Art nachbaut. Für den Wirteeinzug auf dem Oktoberfest hat er nun in monatelanger Arbeit einen Prachtwagen geschaffen, auf dem ein riesiges Boot sitzt. Für die Damen des Fischer-Vroni-Zeltes ein wahrhaft edles Gefährt.

Stand: 13.09.2014

Jahrelang hatte der alte Wagen der Mannschaft von der "Fischer-Vroni" gute Dienste geleistet. Hinter einem Blumenbouquet saßen die Damen in einem Boot und symbolisierten die Fischerinnen, die ihren Fang auf der Wies'n verkauften. Irgendwann aber wurde der Wagen zu alt und zu klein. Ein Nachfolgemodell musste her, und Wirtefamilie Stadtmüller fand dafür genau den passenden Experten.

Andreas Hauck ist ein Wagner mit Leib und Seele. Er hat sämtlich Einzelteile für das Gefährt der Fischer-Vroni in Handarbeit gefertigt.

Andreas Hauck hat in Großrohrsdorf im Landkreis Ebersberg eine Werkstatt, in der er alte Kutschen restauriert und neue baut. Der 57-Jährige ist einer der wenigen Wagner, die sämtliche Einzelteile solcher Gefährte in Handarbeit fertigen können. Er macht die Holzarbeit, schmiedet und polstert. Uralte Lehrbücher liest der Wagner für seine Arbeit. Bücher und Schriften aus einer Zeit, als Kutschen noch allgegenwärtig auf unseren Straßen waren.

"Ich hab mir einiges selbst beigebracht. Hab einiges gelernt von einem alten Wagner. Und wie ich dann gemeint hab, ich könnte es einigermaßen, hab ich mich von der Handwerkskammer prüfen lassen, und dann war's das. Seitdem lerne ich eigentlich täglich."

Andreas Hauck

Normalerweise baut Andreas Hauck Wagen, Kutschen, Schlitten alter Art nach. Das Boot der Fischer-Vroni war für ihn auch etwas ganz neues.

Früher war Andreas Hauck auf dem Bau tätig, bis er sich vor gut 20 Jahren selbstständig gemacht hat. Er geht gerne in Museen und lässt sich von alten Plänen und Entwürfen inspirieren. Als Westernfan hat er zum Beispiel eine Postkutsche für die Karl-May-Festspiele nachgebaut. Der Wagen für die Fischer Vroni aber war Neuland: Ein Boot musste er noch nie bauen. Das fertige Schmuckstück wäre nicht wassertauglich, hat dafür aber ein Geheimfach für Handtaschen. Die Wies'n ist eben immer für Überraschungen gut.


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