Drei Menschen und ihre Schicksale Es kommt, wie es kommen muss
Wissend, dass ihr Dasein bald endlich sein wird, gehen drei Menschen dennoch – oder vielleicht auch gerade deswegen – so fröhlich wie möglich durchs Leben. Ein bewegender Film über drei Menschen, unter ihnen die 21-Jährige Kristina Schilling.
Der Tod als unausweichliches Erlebnis beschäftigt alle von uns eines Tages. Manche früher, manche später. In den Bereichen Medizin und Biologie ist die Forschung rund um den Tod inzwischen sehr weit, auch statistisch kommen die Wissenschaftler dem Phänomen näher.
Doch die Fragen, die sich jede und jeder von uns einmal stellt: „Wann wird es sein?“ oder „Wie wird es sein?“, diese Fragen bleiben offen und führen zu den unterschiedlichsten emotionalen Reaktionen. Bei vielen löst das Denken an den Tod Angst aus, bei anderen Wut und bei wieder anderen Gelassenheit.
Bildergalerie: Fritz Roth, Kristina Schilling, Renate Schwarz
Der Film begleitet drei unterschiedliche Menschen, die sich die oben genannten elementaren Fragen stellen, all die aufgezählten Emotionen kennen und dennoch – oder vielleicht auch gerade deswegen - so fröhlich wie möglich durchs Leben gehen. Wissend, dass ihres relativ bald endlich sein wird.
Fritz Roth, 63 Jahre von Beruf Bestatter, hat viele Träume. Diese zu verwirklichen bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, denn seit einigen Monaten weiß Fritz Roth, dass er an Krebs erkrankt ist. Nach der Diagnose weint er, doch aus der Bahn wirft sie ihn nicht. Im Gegenteil: Der Krebs macht ihn noch mutiger. Er packt Dinge an, die er bisher in die Zukunft geschoben hat, bereist die Seidenstraße und schreibt sich an einer Universität ein. Wie er beerdigt werden möchte, weiß er genau. Seit 30 Jahren ist das Thema Bestandteil seines Lebens.
Eineinhalb Jahre liegt Kristina Schilling im Krankenhaus und wartet auf ein Spenderorgan. Kristina ist 21 Jahre und leidet seit ihrer Geburt an Mukoviszidose. Ohne neue Lunge kann sie nicht weiterleben. Die Zeit wird unendlich. Immer wieder fällt sie von der Transplantationsliste herunter. Dann hat Kristina Glück. Genau an ihrem Geburtstag ist eine passende Lunge gefunden. Nach der Operation bekommt sie die Diagnose Krebs. Doch auch diesmal bleibt Kristina lebensbejahend und kämpft weiter.
Im Moment führt sie ein relativ normales Leben mit Pferd, Freund und Disko. Mit Inhalationsgerät und Medikamenten im Gepäck will sie die Welt bereisen. Wie viel Lebenszeit sie noch hat, weiß keiner. Viele Mukoviszidose-Patienten sterben zwischen 30 und 40 Jahren.
Für Renate Schwarz, 56, ist der Umgang mit dem Tod und Sterben etwas Alltägliches. Sie hat nicht viel Angst vor dem eigenen Tod und noch weniger vor dem der anderen. Die Leiterin des Ruppiner Hospiz kann sich keinen anderen Beruf vorstellen. „Ja, hier wird auch gelacht!“, sagt sie und ist immer da, wenn man sie braucht. Damit die Gäste, die keine Patienten mehr sind, zur Ruhe kommen und innere Gelassenheit finden können. Bevor es letztlich kommt, wie es kommen muss.
Ein Film von Volker Wild.
Redaktion: Michael Zehetmair