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Games // XCOM 2 Fluchen und Jubeln

Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt – so fühlt sich der Nachfolger zum Strategieknaller an. Fluchen und jubeln liegen dicht beieinander. Und die Spannung ist wieder kaum auszuhalten.

Von: Franz Liebl

Stand: 13.02.2016 | Archiv

20 Jahre nach dem Alien-Angriff: Ich leite eine Widerstandsgruppe gegen das fiese und übermächtige Alien-Regime. Die geben sich mittlerweile freundlich, sind es aber immer noch nicht. Eine unheilige Allianz mit Kollaborateuren gibt es auch. Hat einen leichten Touch vom Sci-Fi-Klassiker "V" hier in "XCOM 2". Außerdem kommt die Story weitgehend ohne Militärpathos aus. Gefällt mir.

Offensives Vorgehen gewinnt

Das Herzstück sind wieder die rundenbasierten Gefechte. Schalte alle Aliens aus, berge ein Stück Technik, eskortiere eine Person zum Evakuierungspunkt. Sowas mach ich hier. Und das bringt auch in Teil 2 wieder unglaublich viel Freude - aber eben auch Leid. "XCOM 2" ist grundsätzlich eine harte Nuss. Die Aliens drängen mit aller Gewalt zum Sieg und machen dabei selten einen Fehler. Auch ich erkenne sehr schnell, dass offensives Vorgehen belohnt wird, was mich immer wieder in strategisch verzwickte Situationen bringt, weil ich ein zu großes Risiko eingegangen bin. Ständig steht der Erfolg einer Mission auf Messers Schneide. Einfach nur geil! Oft aber spiele ich Missionen mehrmals, bis ich sie schaffe. Strategieeinsteiger seien gewarnt!

23 Prozent Trefferquote und noch gewonnen? Yeah!

Strategisch geschickt vorgehen, das ist unerlässlich in "XCOM 2". Der Zufall spielt aber auch eine Rolle. Denn da ist diese verfluchte Trefferquote. Die ist in den allerseltensten Fällen 100 Prozent. Sie berechnet sich aus der Position, von der aus man auf einen Gegner schießt. Dadurch, dass der Druck generell unglaublich hoch ist und meine Soldaten auch unwiederbringlich tot sind, wenn sie sterben, darf ich mir kaum Fehler erlauben. Und dann steht mein Soldat zwei Schritte neben dem ultragefährlichen Alien-Sektoiden, der Tote zum Leben erwecken und meine Soldaten mit Psi-Kräften unterwerfen kann. Die Trefferquote ist 85 Prozent. Er schießt daneben und ich weiß, dass sich das Blatt jetzt zu seinen Gunsten drehen wird. Dann flippe ich aus! Wenn ich aber in einer ähnlichen Situation bei einer Trefferquote von 23 Prozent mit einem letzten Verzweiflungsschuss den Sieg doch noch für mich einfahre, dann juble ich wie ein Weltmeister. Diese kaum auszuhaltende Spannung macht auch Teil 2 wieder zu einem echt starken Strategie-Stück!

P.S.: Ich dachte, ich hätte einen High-End-Rechner zu Hause stehen. Aber bei "XCOM 2" geht der in die Knie. Ich kann das Game nur mit minimalsten Grafikeinstellungen und nicht im Vollbild zocken. Unbedingt vorher die Systemanforderungen reinziehen.

XCOM 2 erscheint über 2K Games für Mac und PC.


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