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BR-Magazin-Tipp: Unterhaltung Zwischen Anziehung und Distanz

"Tango Libre" ist ein preisgekrönter Film über die Macht des Tanzens

Stand: 01.04.2015

Alice (Anne Paulicevich) tanzt zu Hause mit ihrem Sohn (Zacharie Chasseriaud).  | Bild: Movienet / BR/Telepool

Der schüchterne Gefängniswärter Jean-Christophe (François Damiens) verliebt sich bei einem Tangokurs in die alleinerziehende Alice (Anne Paulicevich). Doch Alice ist mit den beiden Häftlingen Dominic und Fernand liiert, die ausgerechnet in dem Gefängnis ihre Strafe absitzen, in dem Jean-Christophe arbeitet. Zwischen ihm, Alice und den beiden Häftlingen entwickelt sich eine Viererbeziehung, die – wie der Tango – von Anziehung und Distanz bestimmt ist.

Schließlich betätigt sich Jean-Christophe als Fluchthelfer. Mit "Tango Libre" legt der belgische Regisseur Frédéric Fonteyne ("Eine pornografische Beziehung") eine verschrobene und skurrile Komödie vor, die ihr Spiel mit der symbolischen Bedeutung des Tangos treibt, der traditionell als sinnliche Nachahmung der Bewegungen beim Sex gilt. Dabei greift "Tango Libre" zugleich Elemente des Melodrams, des Liebesfilms und des Gefängnisfilms auf und erzählt seine eigenwillige Geschichte voll unerwarteter Wendungen ebenso lakonisch wie formal überzeugend. Der Mitbegründer des Tango Nuevo, Mariano Frúmboli, absolviert einen Gastauftritt als argentinischer Häftling, der den Franzosen den Tango beibringt. "Tango Libre" war 2012 auf dem Filmfest Venedig in der Reihe "Orizzonti" zu sehen, wo er den Spezialpreis der Jury erhielt. Auf dem Internationalen Filmfestival Warschau 2012 wurde er mit dem "Grand Prix" ausgezeichnet.


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