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BR-Magazin-Tipp: Musik Panorama der Liedermacherkunst

Konstantin Wecker, Angelo Branduardi, Heinz Rudolf Kunze und viele andere zu Gast in Franken

Stand: 14.08.2015

Der Blick auf die Bühne bei "Songs an einem Sommerabend" auf der Klosterwiese vor Kloster Banz in Bad Staffelstein. | Bild: BR/Foto Sessner

Der Ort hat eine geradezu magische Anziehungskraft: schon vor fast 1000 Jahren genossen Benediktiner-Mönche die Aussicht über das malerische obere Maintal und auf den Staffelberg – sie gründeten Kloster Banz. Heute ist dieser Name mit der Hanns-Seidel-Stiftung der CSU verbunden – und vor allem mit den "Songs an einem Sommerabend". Jahr für Jahr pilgern die Fans den steilen Berg hinauf, mittlerweile sind es an zwei Konzertabenden zusammen rund 8000. Sie genießen musikalische Neuentdeckungen und freuen sich auf die großen Namen der Liedermacherszene: Reinhard May, Hannes Wader, Konstantin Wecker – sie alle prägten in fast 30 Jahren dieses größte Festival deutschsprachiger Lieder. 

Die Höhepunkte viele der Konzerte hat  der BR im Radio und im Fernsehen übertragen.  Diesmal läuft die zweistündige Zusammenfassung am 15. August um 22 Uhr im BFS. Und bereits eine Woche früher am 9.8. um 22:10 Uhr "Die Neuen von den Songs". Alle Jahre bewerben sich rund 300 Musikgruppen und einzelne Musikanten um den Nachwuchspreis der Hanns-Seidel-Stiftung. Da wird die Bühne vor dem Kloster zum Sprungbrett. Rosenstolz etwa, VivaVoce, Bodo Wartke, Willi Astor und das Würzburger Duo Caroline No begannen hier ihre Karriere.

Vielleicht starten die diesjährigen Nachwuchspreisträger ja auch durch. Diesmal dabei: die Chansonette Le-Thanh Ho und der singende Geschichtenerzähler Christoph Theußl, der mit rabenschwarzem Humor das Publikum in Fahrt brachte. Der Dritte im Bunde: der Liedermacher Falk mit seiner Hymne auf seine geliebt-gehaßte Mama.

Die Songs haben bei allen wilden und lauten Klängen auf der Bühne etwas ruhiges Familiäres. Die ersten  Gäste kommen schon in aller Herrgottsfrühe, um einen guten Platz auf der Wiese zu ergattern. Mit dabei: Decken, Kissen, Picknickkörbe, Sonnenmilch und Hüte. Die waren heuer auch angebracht bei weit über 30 Grad. Wie jedes Jahr bangen die Veranstalter: hoffentlich gibt es kein Gewitter. Denn das zieht dort in Oberfranken schnell auf. Apropos Veranstalter: Die Hanns-Seidel-Stiftung lobt das Preisgeld für den Nachwuchs aus, die Stadt Staffelstein hilft mit Rat und Tat. Eigentliche Organisatorin ist aber Monika Fröschle mit ihrem Würzburger Studio für Veranstaltungen. Und für den Inhalt steht seit Anfang an Ihr Mann: Ado Schlier. Als ehemaliger Kult-Moderator des Bayerischen Hörfunks ist er bis heute ein wandelndes Musik-Lexikon und verfügt über eine riesige Sammlung von Schallplatten, Tonbändern und CDs. Musik ist das Leben des mittlerweile Achtzigjährigen.

Und Schlier schaffte es auch heuer, bekannte Namen nach Banz zu holen: den Moderator Matthias Brodowy,  Heinz Rudolf Kunze mit seiner Band Räuberzivil, den großen Angelo Branduardi, Martin Zingsheim, die Österreicher SOLOzuViert, Georg Clementi, Wolfgang Stute und auch Carolin No. Konstantin Wecker  spielte mit dem Kammerorchester des Bayerischen Philharmonie unter Leitung von Mark Mast – und erntete tosenden Beifall für seine linken Lieder vor der malerischen Kulisse von Kloster Banz – das ja als Tagungsstätte der CSU solche Kritik sonst nicht hört. 


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