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BR-Magazin-Tipp: Wissen Die Geister langer Nächte

Trolle, Elfen, Gnome und andere magische Geschöpfe in Island

Stand: 03.06.2016

Mancher isländische Fels war früher mal ein Troll | Bild: colourbox.com

Island, eine Insel im Nordatlantik, ist voller Vulkane mit unaussprechlichen Namen und atemberaubenden Landschaften. Isländer gelten als trinkfest, maulfaul und als Erfinder des gleichnamigen Pullovers. Man duzt sich selbstverständlich, gibt es doch nur circa 330.000 Einwohner. Doch auch andere Wesen bevölkern die Insel, da sind sich die meisten Isländer sicher. Wenn die Straße aus unerklärlichen Gründen einen großen Schlenker macht, kann man sicher sein: Im Felsbrocken am Straßenrand wohnen Elfen. Die will man nicht stören oder verärgern, daher baut man lieber eine Umgehung ums Territorium der magischen Geschöpfe. Wie Elfen aussehen, wissen die Isländer auch genau: Sie haben große Ohren, dichtes Wuschelhaar und lange, streichholzdünne Beine. Trolle dagegen sind nicht so niedlich: Sie hausen in Höhlen, haben riesige Trampelfüße, sind oft bucklig und warzig und fressen rohes Fleisch. Manchmal verwandeln sie sich in Steine – von diesen markanten Trollfelsen sind auf Island sehr viele zu sehen.

Der Ursprung des Glaubens an Elfen, Feen und Trolle, der früher in ganz Europa verbreitet war, wird in den Naturkräften gesehen, die sich die Menschen jahrhundertelang nicht rational erklären konnten. Die Isolation der Insel und die langen Winter haben den Elfenglauben in Island bis heute überleben lassen. Früher war er als Aberglaube von der Kirche strikt verboten, heute wird er von den Isländern liebevoll hochgehalten. Selbst wenn sie nicht an die übernatürlichen Wesen glauben, so gefällt ihnen der Gedanke, dass ihre Insel nicht so unbewohnt ist, wie es scheint.


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