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Sichere E-Mails Telekom hilft dem Volk beim Verschlüsseln

Unter dem eingängigen Namen „Volksverschlüsselung“ vermarktet die Telekom ein Software-Werkzeug, das die Verschlüsselung von E-Mails auf Windows-Rechnern einrichtet. Das Tool und die zugehörigen Services sind kostenlos.

Von: Achim Killer

Stand: 30.06.2016

Registrierkarte mit dem Schriftzug "Volksverschlüsselung" | Bild: picture-alliance/dpa

Die Konfigurationshilfe ist vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie entwickelt worden. Sie ist quelloffen, kann also von Experten jederzeit überprüft werden, was die Sicherheit erhöht. Der Quell-Code soll später veröffentlicht werden. Das Tool richtet die Verschlüsselung bei gängigen Mail-Programmen wie Outlook und Thunderbird sowie bei Browsern wie Firefox, Chrome und Internet Explorer ein.

Fraunhofer-Tool generiert Schlüssel

Für die Verschlüsselung benötigt man zwei Krypto-Keys, einen geheimen und einen öffentlichen. Mit dem öffentlichen des Empfängers werden Mails an ihn verschlüsselt, die dann nur er mit seinem geheimen Key entschlüsseln kann. Diese Schlüssel generiert das Fraunhofer-Tool.

Zertifikate bestätigen Echtheit der Schlüssel

Notwendig ist darüber hinaus noch ein sogenanntes Zertifikat. Es bestätigt, dass der öffentliche Schlüssel tatsächlich dem Mail-Empfänger gehört und nicht etwa einem Gauner. Telekom-Kunden bekommen das Zertifikat im Kunden-Center des Konzerns im Web.

Später, später, später...

Problematisch an der „Volksverschlüsselung“ ist, dass sie größtenteils aus bloßen Ankündigungen besteht. Derzeit wird nach dem S/MIME-Standard verschlüsselt. Erst später soll auch das populäre OpenPGP unterstützt werden. Später sollen Zertifikate auch in Telekom-Shops erhältlich sein. Und später soll es die "Volksverschlüsselung" auch für Linux, Mac, Android und iOS geben.


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