Themen - Netzwelt


0

September Wearables und Weiße Ware auf der IFA

Echte technische Revolutionen hatte die IFA 2013 nicht im Repertoire, für den geneigten Technikfan aber allemal das eine oder andere Schmankerl. Ansonsten beeindruckten Google Glass, neue iPhones und ein Skandal-Game.

Von: Florian Regensburger und Roland Münzel

Stand: 20.12.2013 | Archiv

Smartwatch Gear | Bild: Bayerischer Rundfunk

Samsung wollte bei der IFA 2013 allen die Show stehlen: Bereits vor dem offiziellen Start der Messe hatte der Konzern eine Armbanduhr mit Smartphone-Funktionen präsentiert. Zwar bieten Sony und andere Hersteller solche Smartwatches schon seit einiger Zeit an. Eines hat Samsung aber geschafft: Mit der Galaxy Gear werfen die Koreaner vor dem großen Konkurrenten Apple, der wohl ebenfalls an einer Smartwatch arbeitet, ein solches Gadget auf den Markt.

IFA 2013: Wearables und Weiße Ware

Doch neben Wearables – der Fachbegriff für am Körper tragbare Computertechnik – wie der Samsung-Datenuhr gab es in Berlin viele weitere frische Technik zu sehen. Haushaltsgeräte, sogenannte Weiße Ware wie Kühlschränke und Waschmaschinen, haben auf der IFA ihren Stammplatz sicher. Aber auch jede Menge hipper Gadgets gab's zu sehen: Neue große Smartphones von Sony, LG oder Samsung, gern mit erweiterten Kamerafunktionen; Apps, die Smartphone und Bordelektronik des Autos miteinander verschmelzen und Online-Dienste auf der Straße nutzbar machen; oder ultrahochauflösende 4k-Fernseher, die sich langsam auf ein erschwingliches Preisniveau zubewegen.

"Der erste Tag auf der IFA – warum tue ich mir das eigentlich an? Hunderte warten bereits um 9:00 Uhr vor dem Eingang darauf, dass sich um 10:00 endlich die Türen öffnen. Es ist fast wie Sommerschlussverkauf bei Aldi."

BR-Technologiescout Peter Schulz in seinem Blog zur IFA 2013

Google Glass

Das alles war beeindruckend, aber dennoch profan im Vergleich zu dem meistbejubelten Produkt des Jahres 2013, das sich vor allem dadurch auszeichnet, noch gar nicht erhältlich zu sein. Google hat es geschafft, seinen brillenähnlichen Gesichtscomputer namens "Glass" über viele Monate im Gespräch zu halten. Auch mithilfe von Verbündeten wie der New York Times mit einer eigenen Google-Glass-App. Auch der BR unternahm im September einen Testtrip mit Glass – aufs Münchner Oktoberfest. Ob die Google-Brille wirklich zum Kassenschlager wird – dazu vielleicht mehr im Jahresrückblick 2014.

"Die angekündigte Datenbrille sellt eine neue Qualität der Erfassung alltäglichen menschlichen Verhaltens dar."

Damaliger Bundesdatenschutzbeauftragter Peter Schaar

iPhone 5S und 5C

Auf seinem "Campus" in Cupertino lüftete Apple ein Geheimnis, das dank vieler Gerüchteköche keins mehr war: Zwei neue iPhone-Modelle würden noch im September in die Läden kommen: das Premium-iPhone 5S und das Billig-iPhone 5C. Das iPhone 5C aus Kunststoff fällt durch fünf poppige Farben auf: Grün, Weiß, Blau, Rot und Gelb. Das mit Hartlack beschichtete Plastik-iPhone 5C soll technisch all das können, was das vor einem Jahr erschienene iPhone 5 schon kann. Das Premium-Modell 5S aus Aluminium wird es in Silber, Gold und "Spacegrau" zu kaufen geben. Für die inneren Werte sorgt der neue A7-Prozessor mit 64-Bit-Architektur, das ist eine Weltpremiere bei einem Smartphone.

"Wir haben alle Aspekte des iPhones einem Update unterzogen."

Apple-Marketingchef Phil Schiller

GTA V: Eindrucksvolle Spielewelt mit Skandal

Grand Theft Auto V zeigt, wozu die bisherige Konsolengeneration Xbox 360 und Playstation 3 in der Lage ist, wenn man sie richtig fordert. Auf einer rund 200 Quadratkilometer großen Spielfläche kann sich der Spieler frei bewegen. Er findet eine so lebendige, bis in Kleinigkeiten hinein durchdachte und detaillierte Spielwelt vor, wie sie bisher in keiner virtuellen Welt erschaffen worden ist. Das Spiel liefert nicht nur eine rasante Gangstergeschichte mit Verfolgungsjagden und Geballer ohne Ende, sondern man kann auch Tennis spielen, Rennen fahren, einen Yachtausflug machen oder Hubschrauber fliegen.

Leider musste Rockstar Games einen Skandal provozieren. In einer Szene wird der Spieler gezwungen, einem Gefangenen durch Folter Informationen zu entlocken, sonst geht die Hauptgeschichte nicht weiter. Ein Skandal soll offenbar noch mehr Aufmerksamkeit für das Spiel erregen. GTA V war schon kurz nach dem Verkaufsstart das bislang erfolgreichste Action-Computerspiel – und wäre es wohl auch ohne die Folterszene geworden.

"Trevor ist White-Trash-Abschaum der übelsten Sorte. Er ist cholerisch, unberechenbar, gewalttätig, psychopathisch – ein richtiges Arschloch, der amerikanische Albtraum."

Franz Liebl, Games-Experte der BR-Jugendwelle Puls


0