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März Tolino und ein 17-jähriger Multimillionär

Die weltgrößte IT-Messe Cebit in Hannover kürte das Teilen zu ihrem Wahlspruch, Amazons Kindle bekam Konkurrenz von E-Book-Readern made in Germany und ein 17-Jähriger Wunderknabe verkaufte seine App für 20 Millionen Euro an Yahoo.

Von: Florian Regensburger und Roland Münzel

Stand: 20.12.2013 | Archiv

Eine Frau sitzt auf ihrem Balkon und liest mit ihrem E-Book-Reader in einem E-Book. | Bild: picture-alliance/dpa

Facebook und Co. rufen uns ja ohnehin ständig dazu auf, unsere Daten nicht für uns zu behalten, sondern sie mit anderen – vor allem mit ihnen, den Konzernen – zu teilen. Da mag nicht jeder mitspielen, obwohl das Teilen an sich gerade hoch im Kurs steht.

CeBIT erklärt Teilen zum Trend 2013

Auf der Computermesse CeBIT 2013 wurde die "Share Economy", die Wirtschaft des Teilens, zum wichtigsten Trend erhoben. Autos, Kleingärten, Bohrmaschinen werden – über entsprechende Internetplattformen – mit anderen geteilt, anstatt dass jeder sein eigen Ding besitzt. Laut einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitcom ist es für 97 Prozent der 14- bis 29-Jährigen selbstverständlich, das Internet zum Teilen von Wissen, Ressourcen und Erfahrungen zu nutzen.

"Insbesondere die jüngere Generation hat die Vorteile einer Ökonomie des Teilens wiederentdeckt und belebt sie dank der Internettechnologie neu."

Harald Heinrichs von der Leuphana Universität

Teilen als Geschäftsmodell

Wirklich neu ist allerdings weder das Prinzip des Teilens, noch der bereits 1984 vom Harvard-Ökonom Martin Weitzman geprägte Begriff "Share Economy". Je mehr unter den Marktteilnehmern geteilt wird, desto höher der Wohlstand für alle, so die These. Die Vision einer Gesellschaft des Teilens hat sogar den Sozialismus hervorgebracht. Doch keine Angst: Diese Spielart des Teilens gehört nicht zum Trend. Dafür sorgen schon die ihrer Natur nach gewinnorientierten Firmen, die das Prinzip des Teilens auch eher als Geschäftsmodell sehen.

Tolino tritt gegen Kindle an

Einige deutsche Buchhandelsketten haben sich mit der Deutschen Telekom zusammengetan, um Amazons E-Book-Reader "Kindle" Konkurrenz zu machen. Und wer schon "Kindle" für einen seltsamen Namen hielt, der wird sich erst recht wundern über "Tolino Shine" – so heißt nämlich die deutsche Konkurrenz. Die Verkaufszahlen lagen bis zum November angeblich im "hohen sechsstelligen Bereich", was die Anbieter dazu bewegt hat, nun gleich mit zwei Tolino-Tablets nachzulegen.

17-Jähriger verkauft App für 20 Millionen

Die Wunderkinder des Computer- und Internetzeitalters sind nicht mehr allein Musik- oder Mathe-Genies. Die Gründer von Facebook oder Google haben schließlich vorgeführt, wie man Talent versilbert, und ein 17-jähriger Brite hat da offensichtlich gut aufgepasst. Eine kleine App hat ihn im Frühjahr zum 20-fachen Millionär gemacht. Ein 17-Jähriger, der in Wimbledon Millionen verdient – Boris Becker musste dazu noch Tennis spielen können.

"Ich hatte den Einfall, als ich für die Geschichtsprüfung für meinen Schulabschluss gelernt habe. Die Idee von 'Summly' ist, Informationen auf eine Art Vorschau zu verkürzen. Und wenn man will, liest man danach den ganzen Text."

Nick d'Aloisio aus Wimbledon in Südlondon 


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