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Räuber und Rebellen Räuber Kneißl - Verbrecher aus Tradition

Der Vater war ein notorischer Verbrecher, die Mutter saß wegen Hehlerei ein. Kneissl lernte so das Räuberhandwerk "von der Pike auf". Der Beginn seiner Karriere: Haft wegen Schulschwänzens.

Stand: 23.11.2009 | Archiv

Bürgerlicher Name: Mathias Kneißl
Geboren:
4. August 1875 in Unterweikertshofen (im heutigen Landkreis Dachau)
Gestorben:
21. Februar 1902 in Augsburg
Eltern:
Mathias Kneißl senior, Müller, und Therese Pascolini, Wirtsfrau
Familienstand:
ledig
Schlüsselereignis:
Tod des Vaters 1892 beim Abtransport durch die Polizei
Gesucht wegen:
 Mord an zwei Polizisten, räuberische Erpressung, schwerer Raub, Opferstockdiebstahl
Rückzugsgebiete:
Oberbayern, vor allem das Umland von Sulzemoos und Nußdorf am Inn
Gefangennahme und Urteil:
wurde 1901 von 60 Polizisten in Geisenhofen gestellt und festgenommen; Prozess Ende 1901 in Augsburg; Urteil: Verlust der bürgerlichen Rechte, 15 Jahre Zuchthaus sowie Tod durch die Guillotine
Gefängnisaufenthalt:
1891: drei Tage Haft wegen unerlaubten Besuchs einer Tanzveranstaltung; 1892: mehrere Wochen Haft wegen Waffentragens, Wilderei, Beleidigung und Nichtbesuchens der Sonntagsschule; 1893-1899: über fünfeinhalb Jahre Haft in Nürnberg und Amberg wegen versuchten Totschlags, schweren Diebstahls, Wilderei, Widerstands gegen die Staatsgewalt und Beleidigung; ab 1901 in Augsburg
Tod:
Hinrichtung durch die Guillotine am 21. Februar 1902 in Augsburg
Mythos:
galt schon zu Lebzeiten als Volksheld; die ärmeren Bevölkerungsschichten sahen ihn als Revoluzzer, der gegen die Obrigkeit aufbegehrte


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