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Zwölfuhrläuten Trossenfurt in Unterfranken

Trossenfurt liegt im Tal der oberen Aurach im nördlichen Steigerwald. Dort haben wahrscheinlich schon slawische Siedler im 8. oder 9. Jahrhundert eine Rodung gleichen Namens angelegt. Die Bewohner lebten in früherer Zeit teilweise recht gut vom Holzhandel.

Stand: 17.12.2023 | Archiv

Heute ist Trossenfurt ein Gemeindeteil von Oberaurach im Landkreis Haßberge. Anfang des 13. Jahrhunderts dürfte die spätromanische Saalkirche St. Jakobus der Ältere ursprünglich entstanden sein, möglicherweise als Wehrkirche oder Kirchenburg.

Neubau von 1975

Aus romanischer Epoche datiert das Untergeschoss des massigen Turms, dem später eine schwarze Renaissance-Haube aufgesetzt wurde.
Ursprünglich war Trossenfurt einmal Teil der Großpfarrei Eltmann, wie ein Dokument aus dem frühen 15. Jahrhundert beweist, erst 1922 wurde der Ort zur Kuratie erhoben. In jenem Jahr haben die Trossenfurter auch das zu kleine Langhaus von St. Jakobus erweitert. Diesen Anbau riss man schlussendlich 1975 ab und ersetzte ihn durch einen modernen, recht geräumigen Neubau.

Innenausstattung vorwiegend Barock

Aus der Zeit um 1450 stammt eine an der Nordseite des Chores eingelassene Sakramentsnische, ein feines Werk der Hochgotik, sie ist auch die älteste im Landkreis Haßberge.
Der Großteil der Inneneinrichtung ist dem Barock zuzuordnen, etwa der Hochaltar mit einem Marienbildnis im Altarretabel, ein Werk des Eltmanner Schreiners Johann Müller. Dazugekauft wurden 1752 beide Seitenaltäre, sie standen ursprünglich in der nahegelegenen Wallfahrtskirche Maria Limbach.

Zwei Glocken historisch

Im Glockenturm unter der schiefergedeckten welschen Haube erklingen auch heute drei Instrumente. Die Marienglocke von 1739 und die Christusglocke von 1533 sind historisch, nach dem Umbau des Glockenturms 2006 haben Gemeindemitglieder eine dritte Glocke gestiftet. Sie ist dem Kirchenpatron Jakobus geweiht, als "Botschafterin der Auferstehung und des Lebens".


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