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Zwölfuhrläuten Randersacker in Unterfranken

Randersacker und der Weinbau – untrennbar ist das von alters her miteinander verbunden! Bevor der Ort überhaupt erstmals schriftlich bezeugt wird, gibt es schon Urkunden, in denen die dortigen Weinlagen Erwähnung finden.

Von: Klaus Alter

Stand: 26.12.2021 | Archiv

Noch heute ist die Herstellung edlen Rebensaftes neben dem Fremdenverkehr wirtschaftliche Basis des wunderschön im Maintal gelegenen Marktes. In früherer Zeit gab es in Randersacker die Steinhauer, die vor Ort den begehrten Muschelkalk brachen.

Besonderer Kirchturm

Dass der Turm von St. Stephanus aus heimischen Muschelkalkquadern erbaut wurde, war natürlich Ehrensache! Er gehört zu den schönsten romanischen Kirchtürmen Frankens und wurde um 1250 vollendet. Während der Turm unverändert dasteht, erfuhr das Kirchenschiff mehrere Um- und Erweiterungsbauten. Betritt man die St. Stephanuskirche, die im Stil einer Basilika mit hohem Mittel- und niedrigeren Seitenschiffen geformt ist, umfängt einen ein feierlicher Raum, lichtdurchflutet, mit einer wohltuenden Harmonie von Gewölben, wertvollen Altären, Bildern und einer sehenswerten Kanzel.

Wein gegen Kunst getauscht

Besonders beeindruckt die Darstellung des Kirchen- und Gemeindepatrons, des ersten christlichen Märtyrers Stephanus, im Mittelpunkt des Hochaltars. Den Tabernakel in diesem Hochaltar haben die Randersackerer übrigens mit "einem Fuder Wein" bezahlt, und das für den Guss der Nachkriegsglocken erforderliche Metall erwarben sie ebenfalls in Form eines Tauschgeschäfts: Die Diözese Regensburg konnte damals nämlich mit über 1,7 Tonnen Kupfer und Zinn aufwarten, und Randersacker lieferte dafür 12 Hektoliter besten Most – für den Messwein.

Die drei Glocken von 1948 harmonieren prächtig mit dem etwas mystischen Klang der großen, die 1631 gegossen wurde, und nur – wie heute zum Patrozinium – an Festtagen erklingt.      


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