BR Heimat


28

Zwölfuhrläuten Wonfurt in Unterfranken

Die Gemeinde Wonfurt, zu der auch die Dörfer Dampfach und Steinsfeld gehören, hat heute etwa 1.600 Einwohner.

Von: Ursula Naumann

Stand: 05.01.2003 | Archiv

Der Ortsname setzt sich wahrscheinlich aus den althochdeutschen Wörtern "wunnja" für Weideland und "furt" zusammen. Dabei wird "furt" allgemein mit "gangbarer Weg" übersetzt, in diesem Fall steht es für Flussübergang über den Main.

Weit über tausend Jahre alter Ort

Schon im Jahr 905 wird der Ort erstmals erwähnt, 2005 begehen die Wonfurter also ihr 1.100-jähriges Ortsjubiläum. Zu diesem Anlass ist eine prächtig illustrierte Chronik erschienen. Wonfurt gelangte früh in den Besitz des Bamberger Michaelsklosters, das damit das im Meingebiet weitverzweigte Grafengeschlecht der Fuchs von Wonfurt belehnte.

Familie Bismarck restauriert das Schloss

Im 18.Jahrhundert erwarben die Freiherren von Seckendorff das Rittergut und das stattliche, zweigeschossige Wasserschloss. Von den Seckendorffs kaufte in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts Friedrich von Bismarck das inzwischen fast verfallene und schon zum Abriss freigegebene Schloss. Die Familie von Bismarck restaurierte in jahrzehntelanger Arbeit mit viel Liebe zum Detail alle vier Flügel und den Schlosspark, so dass das Wonfurter Schloss heute wieder eine Sehenswürdigkeit im Maintal ist.

Erste Kirche im 14. Jahrhundert

Eine erste Kirche gab es in Wonfurt schon im 14. Jahrhundert. Das heutige Gotteshaus St. Andreas ist ein quadratischer, klassizistischer Bau mit einem pyramidenförmigen Dach aus dem frühen 19. Jahrhundert. Der Innenraum ist nach dem Vorbild des römischen Pantheons als fensterloser Rundtempel mit einer Glaskuppel gestaltet, durch die die Kirche ihr Licht erhält. Bei der Einweihung im Jahr 1820 erklärte der Würzburger Bischof die eigenwillige Konstruktion des Gotteshauses: "Der Grundgedanke zeigt ... den ganzen Kosmos, der nicht mehr chaotischen ... Mächten ausgeliefert ist, sondern in Christus wohlgeordnet... durchwaltet wird."


28