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Zwölfuhrläuten Lauingen in Schwaben

Gut lebt es sich im schwäbischen Donautal, am Rand der Schwäbischen Alb. Das wussten schon Kelten und Römer, die nahe Lauingen Spuren hinterlassen haben. Auch der berühmteste Sohn der Stadt, der Bischof und heiliggesprochene Kirchenlehrer Albertus Magnus, wurde mit Lauinger Wasser getauft.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 21.11.2021 | Archiv

Der Ort mit rund 11.000 Einwohnern wurzelt auf einer alemannischen Siedlung aus dem 6. Jahrhundert. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts war man katholisch, dann führte Pfalzgraf Ottheinrich den Protestantismus ein. Danach ging‘s über 100 Jahre lang konfessionell hin und her.

Freischwebendes Kruzifix von 1522

Die katholische Pfarrkirche, von den Lauingern Martinsmünster genannt, wurde ab 1516 in nur fünf Jahren errichtet und musste in den Folgejahrhunderten vor allem im Innenraum etlichen Gestaltungsepochen Zutritt gewähren. St. Martin ist eine der letzten großen Hallenkirchen Süddeutschlands am Übergang von der Gotik zur Renaissance. Zudem die größte direkt an der Donau gelegene Kirche zwischen Ulm und Ingolstadt.
Der wuchtige dreischiffige Bau mit acht Jochen besteht aus weiß verputztem Backstein. Die Säulen im Altarraum sind mehrfarbig gestaltet, mittig steht der Volksaltar, etwas dahinter der prächtige Hochaltar mit einer Pfingstszene samt 12 Aposteln und der Gottesmutter in der Mitte. In den Apsiden hat man zwei Seitenaltäre dem Hl. Martin und dem Hl. Albert geweiht. Fresken an der Westseite der Orgelempore zeigen Adam und Eva am Baum der Erkenntnis. Besondere Beachtung verdient ein Kruzifix von Peter Trünklein aus dem Jahr 1522. Es schwebt als freies Element über dem Volksaltar und soll auch die enorme Höhe des Münsters zur Geltung bringen.

Fünf Glocken im Turm

Im 57 Meter hohen quadratischen Kirchturm mit welscher Flachhaube verrichten fünf echte Lauingerinnen ihren Dienst, alle gegossen von der früheren Firma Wolfart. Bei gutem Wetter und je nach Windrichtung schallen die Glocken kilometerweit ins Donautal hinaus.


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