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Zwölfuhrläuten Dachelhofen in der Oberpfalz

Ein Backstein-Kamin ziert das Wappen von Dachelhofen. Damit erinnert der Stadtteil von Schwandorf an das ehemalige Kraftwerk, das ab 1928 den Wohlstand der Oberpfälzer Gemeinde begründete. Hier wurde die Braunkohle aus dem benachbarten Wackersdorf von den Bayernwerken zu Energie umgewandelt.

Von: Annerose Zuber

Stand: 15.01.2012 | Archiv

Dies begünstigte 1936 auch den Bau einer Aluminiumfabrik. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich das bäuerliche Dachelhofen, über dessen historische Ursprünge wenig bekannt ist, zu einem bedeutenden Industriestandort.

Wichtiger Wirtschaftsstandort

Und so stimmten die Bürger der damals zweitreichsten Gemeinde Bayerns bei der Gebietsreform 1972 mit großer Mehrheit für ihre Selbständigkeit – 1978 wurde dann aber die Eingemeindung zu Schwandorf per Gesetz angeordnet. Trotz der Kraftwerksstilllegung 2002 besitzt Dachelhofen dank zahlreicher Industriebetriebe nach wie vor eine bedeutende Wirtschaftskraft.

Monumentaler Christus

Nachdem die Bevölkerungszahl durch Industriearbeiter und Heimatvertriebene stark gewachsen war, hat man im Sommer 1952 den Grundstein für ein eigenes Gotteshaus gelegt. Seit 1960 ist Dachelhofen, das Jahrhunderte lang zu Schwandorf gehört hat, eigenständige Pfarrei. Blickpunkt der hallenartigen Kirche ist die monumentale Statue, der sogenannte "Wiederkehrende Christus von Dachelhofen". Diese über drei Meter große Lindenholzfigur steht in der verhältnismäßig kleinen Apsis – links und rechts zieren sechs große Sgrafitto-Engel die Wand.

Adenauer-Glocke

Den weitläufigen Altarraum schmücken zwei Holzfiguren der Gottesmutter und des Heiligen Josefs, des Namenspatrons der Kirche. Ihm ist auch die größte der drei Glocken geweiht. Die Widmung für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege erinnert daran, dass der Heilige Josef auch Patron der Sterbenden ist. Die beiden anderen Glocken sind Maria und dem Erzengel Michael gewidmet.
Übrigens – Konrad Adenauer höchstpersönlich stiftete 150 Mark für die drei Glocken – damit bedankte er sich für ein Glückwunschschreiben aus Dachelhofen zu seiner Kanzlerwahl.


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