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Zwölfuhrläuten Oberleiterbach in Oberfranken

Viele Monate lang haben sich Handwerker die Klinke in die Hand gegeben – jetzt aber ist es so weit: nach aufwändiger Renovierung glänzt die 500 Jahre alte Filialkirche St. Laurentius von Oberleiterbach nun wieder wie neu. Es darf gefeiert werden!

Von: Regina Fanderl

Stand: 03.09.2017 | Archiv

Egal, aus welcher Richtung der Besucher in das kleine Dorf mit den schönen Fachwerkhäusern kommt: Er wird als erstes von dem gedrungenen Sakralbau aus Sandstein begrüßt, der 1517 auf einer kleinen Anhöhe errichtet wurde. Der breite, trutzige Turm trägt eine "welsche" Haube und der Innerraum überrascht mit einem nun ebenfalls aufpolierten schönen Hochaltar des Bamberger Hofbildhauers Johann Samuel Koch von 1686. Auf dem Altarblatt: der Kirchenpatron, flankiert von den Aposteln Petrus und Paulus.

Dorf gleich zweimal ausgezeichnet

Innerhalb der Wehrmauer um den ehemaligen Friedhof liegt der letzte Eremit vom Staffelberg, dem Berg der Franken, begraben. Der Franziskaner Ivo Hennemann war gebürtiger Oberleiterbacher und ist den Kennern des Frankenlieds wohl bekannt. Joseph Victor von Scheffel erwähnte ihn 1859 in zwei der sechs Strophen.

Mit seinen rund 270 Einwohnern ist Oberleiterbach heute ein kleines, hübsches, umtriebiges Dorf, das in jüngerer Zeit gleich zweimal Geschichte geschrieben hat: 1977 gab es Gold auf Bundesebene im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Dazu kommt heute der zukunftsweisende Titel "Bioenergiedorf".

Standortstreitigkeiten

Zum beleidigten Nepomuk: die Sandsteinfigur des Brückenheiligen durfte wegen Standortstreitigkeiten mehr als 200 Jahren nicht an der Brücke stehen, sondern mitten im Dorf mit Blick in die entgegengesetzte Richtung. Heute lächelt er zufrieden am ursprünglich vorgesehenen Platz. Geht doch!


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