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Zwölfuhrläuten Kleingesee in Oberfranken

Bald können wieder einige Wochen lang überall im Land schön geschmückte Osterbrunnen bewundert werden. Die Mittagsglocken, die heute zu hören sind, erklingen im "Stammland" der Osterbrunnentradition, der Fränkischen Schweiz; sie schwingen im Turm der Kirche von Kleingesee, wenige Kilometer südlich von Gössweinstein.

Von: Klaus Alter

Stand: 10.03.2024 | Archiv

Ehrensache, dass die Dorfbewohner hier Jahr für Jahr einen respektablen Osterbrunnen gestalten – mit Fantasie und viel Liebe zum Detail! Ein weiterer Blickfang, der ganzjährig besucht und bestaunt werden darf, ist die Herz-Jesu-Kirche von "Klaa gsee", wie die Einheimischen ihr Dorf nennen.

Gemeindliche Eigeninitiative

Auch hier zeigt sich eindrucksvoll, was der Zusammenhalt eines Gemeinwesens schaffen kann: Mit einer großen Portion Selbstbewusstsein legte man nämlich vor genau 90 Jahren schon einmal das Baumaterial für eine eigene Dorfkirche am vorgesehenen Platz bereit – obwohl das Vorhaben von der kirchlichen und staatlichen Obrigkeit noch gar nicht genehmigt war. Doch die Pläne durften schließlich umgesetzt und zwei Jahre später die Kirchenweihe begangen werden.

Patrozinium mehrfach aufgenommen

Seit einer Innenrenovierung vor zwei Jahrzehnten präsentiert sich der Kirchenraum von Herz Jesu in moderner Gestalt: Das Altarbild und die bunten Fenster ringsum sind künstlerisch aufeinander abgestimmt und helfen, das Thema "Verbindung zwischen Himmel und Erde" zu meditieren. Der Chorraum, damals ebenfalls umgestaltet, beherbergt die aus modernem Granit gefertigten "Prinzipalien" Altar, Tabernakel und Ambo - und ein weiteres Buntglasfenster, welches an das Patrozinium "Herz Jesu" erinnert.

Gleiches tut auch die große der drei bei Lotter 1935 und 1952 in Bamberg gegossenen Glocken. Sie will mit ihrem Klang die Gläubigen beim Gebet unterstützen. Auf ihr steht zu lesen: "Heiligstes Herz Jesu, beschütze unsere Familien".


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