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Zwölfuhrläuten Bamberg in Oberfranken

Acht Glocken zählt das mächtige Geläut der Heinrichskirche. Die fünf größten hatten eine ehrenvolle Aufgabe, bevor sie nach Bamberg kamen: Sie legten nämlich auf dem Weg von Bochum, wo sie gegossen wurden, einen Zwischenstopp in Köln ein, durften dort Hauptgottesdienst und Schlusskundgebung des Katholikentags einläuten.

Stand: 03.12.2023 | Archiv

Danach erst wurden sie zu ihrem Bestimmungsort transportiert, geweiht sowie auf den Südturm der Heinrichskirche gezogen. Das war 1956, da stand das Gotteshaus im Osten der oberfränkischen Bischofsstadt bereits seit 27 Jahren.

Hoheitsvoll und Monumental

Die St.-Heinrichs-Kirche hat etwas von einer mittelalterlichen Burg, einer Gottesburg; hoheitsvoll und monumental präsentiert sie sich. Zwei über Eck gestellte Türme flankieren die Westfassade, ein erhöhter kreisrunder Kuppelbau im Osten birgt den Altarraum. Unverputzt sind die Naturbruchsteine, man hat sie in unregelmäßige Blöcke gebrochen. Als sei das Bauwerk im Laufe von Jahrhunderten entstanden, leuchten immer wieder Ziegelpartien zwischen den mächtigen Quadern hervor.

Meterhohes Kruzifix

Betritt man die Heinrichskirche, überrascht eine ganz andere Art der Raumgestaltung: Im großen, von Weite und Helligkeit bestimmten Innenraum wurde viel Sichtbeton und Holz verarbeitet.
Die an die Formensprache der Gotik erinnernden Seitenpfeiler lenken die Aufmerksamkeit der Besucher auf den Altarbereich, er wird von einem großen Kruzifix beherrscht; die aus Lindenholz geschnitzte Christusfigur misst vier Meter! Darüber hinaus sind in St. Heinrich nur wenige figürliche Heiligendarstellungen zu finden, wohl aber solche, die als Mosaik-Bilder gestaltet wurden. In gleicher Weise sind Kreuzwegstationen und Bilder beider Seitenaltäre gefertigt. Hier sind gleich zwei "Heilige Familien" dargestellt: Links Maria, Josef und Jesus, rechts Maria mit ihren Eltern Anna und Joachim.


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