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Zwölfuhrläuten Mammendorf in Oberbayern

Mammendorf ist einer der ältesten Orte Bayerns, hat rund 4.500 Einwohner und liegt im Maisachtal, am nordwestlichen Rand der Münchner Schotterebene. Hockergräber aus der Glockenbecherkultur 2000 vor Christus, Funde aus der Hallstattzeit und keltische Hügelgräber belegen die frühe Besiedelung.

Von: Dr. Jörg Haller

Stand: 22.05.2008 | Archiv

Der erste archivalische Beleg von Mammendorf weist bereits in das Jahr 758, als der Adelige David aus der Sippe der Huosi einige Höfe für die Kirche in Puch stiftet. Zeugen in dieser Urkunde sind Bayernherzog Tassilo und der Heilige Alto. Auch Frankenkönig Pippin ist genannt, und dies lässt vermuten, dass Mammendorf damals ein königlicher Zentralort war. So feiern die Mammendorfer im Jahr 2008 mit einer Reihe von kulturellen Veranstaltungen stolz das 1250-jährige Ortsjubiläum und geben eine Chronik heraus, an der 25 Autoren gearbeitet haben.

Turm aus der Spätgotik

Dort wird auch über die lange Geschichte der Pfarrkirche berichtet, die Sankt Jakobus dem Älteren geweiht ist. In der romanischen Epoche um 1200 entstand ein für damalige Verhältnisse ungewöhnlich großer Kirchenbau, der auf die Bedeutung Mammendorfs im Hochmittelalter schließen lässt. Seit dem frühen 14. Jahrhundert ist die Pfarrei eigenständig und hat in der Spätgotik ihre Kirche zeittypisch verändert: Das Langhaus wurde erhöht und ein neuer Turm errichtet. Erst 1902 folgte eine Verlängerung des Schiffs mit einer Doppelempore, aber das Kircheninnere war schon Ende des 18. Jahrhunderts im klassizistischen Stil umgestaltet worden. Schöne Farbigkeit bestimmt den reich dekorierten Saal. Das große Deckenfresko schuf Richard Purnickl, und im wertvollen Figurenbestand finden sich Arbeiten des Landshuters Bildhauers Christian Jorhan.

Renoviertes Geläut

Vor wenigen Jahren wurde die Mammendorfer Kirche gelungen renoviert und der Turm erhielt einen neuen Glockenstuhl für das vierstimmig klingende Bronzegeläut.


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