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Zwölfuhrläuten Postmünster in Niederbayern

In der niederbayerischen Hügellandschaft des fruchtbaren Rottals liegt Postmünster, nahe der Kreisstadt Pfarrkirchen. Durch das Pfarrgebiet führte einst eine Römerstraße, die von Massing bis zur Mündung der Rott verlief.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 10.07.2022 | Archiv

Der Ortsname geht wohl auf einen Poso zurück, der dort im 8. Jahrhundert ein kleines Eigenkloster, ein Monasterium, gründete. Wenn sich auch keine Spuren dieses Klosters mehr erhalten haben, scheint doch im Patrozinium der Pfarrkirche die Erinnerung an diese klösterlichen Anfänge auf. Sie ist dem Mönchsvater Benedikt geweiht und die einzige Pfarrkirche im Bistum Passau mit diesem Namen.

Wertvolle spätgotische Figuren

Das Gotteshaus erhebt sich vor dem das Rottal begleitenden Höhenzug, von dem das Schloss Thurnstein grüßt. Der Westturm des mehrfach veränderten Bauwerks trug im Barock eine Zwiebelhaube. Ende des 19. Jahrhunderts entstand der heutige, neugotische Spitzhelm.
Typisch für die Region ist der spätgotische Kirchenraum, von einem Rippengewölbe überspannt. Der Altar ist eine gelungene Rokoko-Neuschöpfung der Jahre 1947/48, die barocke Werke mit einbezog. Besonders hervorzuheben ist die zentrale, qualitätvolle Gestalt des von einem Engel empor gehobenen Hl. Benedikt aus dem Jahr 1753.
Auch spätgotische Figuren konnten in unsere Zeit gerettet werden: Eine wertvolle sitzende Madonna des sogenannten Landshuter Typs, eine Anna Selbdritt und ein Johannes Evangelist. Das 1675 gestiftete Imbsland-Kreuz, ein eindrucksvoller Chorbogenkruzifixus, verdient ebenso Beachtung. Ältestes Ausstattungsstück ist ein romanischer Taufstein.

Fünf Glocken im Turm

Durch gotische Schallfenster schwingt der Klang von fünf Bronzeglocken über den Ort. Sie stammen aus dem Jahr 1951, nur die zweitgrößte Glocke wurde 1958 nachgegossen. Die große Glocke trägt den Namen des Pfarrpatrons.


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