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Zwölfuhrläuten Kirchdorf in Niederbayern

Eingebettet in die Hügellandschaft der "Unteren Hallertau", wenige Kilometer südöstlich der Stadt Abensberg, befindet sich die Gemeinde Kirchdorf mit ihren mehr als 900 Einwohnern.

Von: Armin Reinsch

Stand: 30.10.2022 | Archiv

Nahe der Ortschaft entdeckte man ein Hügelgrab aus der Bronzezeit, was auf eine sehr alte Besiedelung der Gegend schließen lässt. Auch das christliche Leben dürfte hier schon mit den Bajuwaren begonnen haben, der erste Pfarrer ist urkundlich für das Jahr 1225 nachgewiesen.

Auffällig langes Kirchenschiff

Mitte des 14. Jahrhunderts wurde ein Gotteshaus in Kirchdorf konsekriert. Aus dieser Zeit hat sich auch der Turmunterbau der Pfarrkirche erhalten, die oberen Geschosse mit dem abschließenden Satteldach wurden jedoch erst um 1600 aufgesetzt. Während der Chor noch aus der Spätgotik stammt, entstand das Langhaus in der Endphase der Barockzeit. Es wurde im vergangenen Jahrhundert nach Westen hin vergrößert, wodurch das Kirchenschiff eine auffällig langgestreckte Form bekam.

Schutzpatronin in Fresken und Glocken verewigt

Neben drei schönen barocken Altären und der prächtigen Kanzel lohnt im Inneren auch ein Blick nach oben. Die neubarocken Deckenfresken des bedeutenden, aus der Oberpfalz stammenden Kirchenmalers Josef Wittmann zeigen Szenen aus dem Leben der Kirchenpatronin, der Heiligen Elisabeth von Thüringen: das berühmte Rosenwunder, Elisabeth auf dem Sterbebett und die Aufnahme ihrer Seele in die himmlische Herrlichkeit.
Auch die größte der vier Glocken im Turm ist der Schutzpatronin des Kirchdorfer Gotteshauses gewidmet. Sie wurde, ebenso wie ihre drei bronzenen Schwestern, im Jahr 1948 von der Glockenmanufaktur Petit&Edelbrock in Gescher in Westfalen gegossen. Zusammen erklingen sie im harmonischen "Idealquartett" in der Tonfolge e, g, a und c.


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