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Zwölfuhrläuten Dingolfing in Niederbayern

Auf den ersten Blick sieht man dieser Kirche ihr Alter gar nicht an. Doch ihre Bauzeit fällt in die Zeit vor 1432. Damit ist St. Anton weit älter als die in der Isarmetropole bekanntere Stadtpfarrkirche St. Johannes, deren Filialkirche sie seit alters her war.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 13.08.2023 | Archiv

Doch auch Dingolfing wurde nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs zunehmend größer, viele katholische Neubürger fanden den Weg ins Niederbayerische. So entstand die neue Pfarrei St. Josef, deren Hauptkirche im Sommer 1957 geweiht wurde.

Großer Umbau 1895

Zu dieser Pfarrei gehört seitdem die Filialkirche St. Anton, die erstmals im 15. Jahrhundert urkundlich bezeugt ist und den Mitbürgern seitdem links der Isar bei Gefahr als Zuflucht diente. In Zeiten der Pest wurden hier auch Kranke versorgt. Das Antonius- oder Höllfeuer war eine rotlaufartige, epidemisch auftretende Krankheit, die Mensch und Tier erfasste.
Seit einer baulichen Erweiterung im Jahr 1895 prägt die Antoniuskirche ihr heutiges Aussehen. Damals legte man Langhaus und Turm nieder - der Chor blieb stehen. Zudem versetzte man den Turm an die Südseite des ebenfalls neu aufgebauten Langhauses, beides im Stil der Neugotik.

Neugotische Innenausstattung

Auch die neue Innenausstattung folgt dieser Zeitepoche. Am Hauptaltar ist der Kirchenpatron mittig abgebildet, flankiert von den Heiligen Wendelin rechts und Augustinus links davon. Der linke Seitenaltar zeigt eine Plastik der Hl. Maria, im rechten Seitenaltar eine Plastik mit einer Herz-Jesu-Darstellung. In der Predella des Hauptaltars sind zudem Reliefs zu sehen, die aus dem Leben der Gottesmutter berichten.
Seit der Generalsanierung von 2002 bis 2004 erstrahlt die Kirche St. Anton wieder in neuem Glanz.

Die drei Nachkriegsglocken aus der Gießerei Hahn im benachbarten Landshut wurden 1949 in Auftrag gegeben und verrichten seit 1950 ihren klanglich angenehmen Dienst auf dem Turm von St. Anton; sie sind dem Kirchenpatron, der Gottesmutter und dem Hl. Josef geweiht.


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