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Zwölfuhrläuten Bogen in Niederbayern

Bogen, eine Stadt mit über 10.000 Einwohnern, einstmaligem Grafensitz und Marktrecht, liegt direkt an der Donau im heutigen Landkreis Straubing-Bogen. Das weiß-blaue Rautenwappen der Grafen von Bogen, ab 1247 von den Wittelsbachern übernommen, ist heute markanter Bestandteil des bayerischen Staatswappens.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 06.01.2024 | Archiv

Und überregional kennen besonders Pilgergemeinschaften die nahegelegene, 1463 fertiggestellte Marien-Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg. Die Stadtpfarrkirche St. Florian, ein spätgotischer Backsteinbau mit Baubeginn 1486, verdankt seine Existenz den Bogener Bürgern. Denen fiel offenbar der längere Fußweg beim Kirchgang auf den Bogenberg schwer. Daher beantragten sie bei Herzog Albrecht IV. die Genehmigung zu einer ewigen Frühmesse und somit dem Bau einer Leprosenkapelle, dem architektonischen Ursprung von St. Florian.

Spätgotische Relikte

Nach 35 Jahren Bauzeit wurde diese Kapelle fertiggestellt, durchlief anschließend Jahrhunderte der Um- und Weitergestaltung, auch der Barockstil hinterließ seine Spuren. Jedoch: erst im Jahr 1923 wurde der Markt Bogen eine eigenständige Pfarrei und St. Florian somit Pfarrkirche.

Von 1927 bis 1937 haben die Bogener ihr Gotteshaus nachhaltig vergrößert, auch das flachdeckte Langhaus mit prächtiger Kassettendecke fällt in diese Zeitspanne. Der moderne, jedoch neugotisch ausgeführte Flügelaltar stammt aus dem Jahr 1984. Vom spätgotischen Freskenzyklus des frühen 16. Jahrhunderts blieben nur mehr eine Schutzmantelmadonna und Jesus am Ölberg sowie der Auferstandene Christus übrig.
Dem Kirchenpatron Florian, als barocke Wandfigur im rechten Altarraum zu bewundern, haben die Bogener nach zwei mittelalterlichen Ortsbränden den Schutz ihres Gotteshauses anvertraut.

Geläut aus Passau

Der rechteckige Kirchturm mit achtseitigem Obergeschoss und Spitzhelm beherbergt ein vierstimmiges Hauptgeläut, gegossen 1959 bei Rudolf Perner in Passau.


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