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Zwölfuhrläuten Abenberg in Mittelfranken

Anmutig liegt die kleine Stadt Abenberg in hügeliger, waldreicher Umgebung am Nordrand des fränkischen Seenlands. Ihre Burg hatte schon im Mittelalter große Bedeutung. Wolfram von Eschenbach berichtet vom Turnier in Abenberg, und Tannhäuser spricht von einem Grafen als dem "jungen Helden von Abenberg".

Von: Klaus Alter

Stand: 26.05.2022 | Archiv

Nach dem Aussterben des Grafengeschlechts kaufte der Fürstbischof von Eichstätt Burg und Stadt, weiterer Besitz ging an die Nürnberger Burggrafen. Sozusagen als Gegenstück zur "weltlichen" Burg, die heute zwei Museen und ein Hotel beheimatet, liegt ihr gegenüber im Süden die Marienburg mit Kirche, Kloster und Seniorenzentrum.

Kunstvolle Statuen

Den Grundstein hierfür legte bereits Anfang des 12. Jahrhunderts die Grafentochter Stilla, eine fromme und mildtätige Frau, die zu allen Zeiten in Abenberg sehr verehrt wurde und wird. Mittendrin, auf dem dritten Hügel des Städtchens, erhebt sich die Stadtpfarrkirche St. Jakobus, deren wohl erste Vorgängerin – um 1070 – von dem Eichstätter Bischof Gundekar geweiht wurde. In ihr gibt es reichlich zu entdecken: Die Statue einer Maria mit dem Kinde im Hochaltar etwa, ferner den Kirchenpatron Jakobus, eine "Anna selbdritt", die Heiligen Sebastian, Josef, Isidor, Wendelin, Ottilie – und auch die selige Stilla von Abenberg darf natürlich nicht fehlen: Einmal ist sie im Hochaltar zu sehen, zum andern ist sie als moderne Eichenholzstatue im Kirchenschiff dargestellt.

Über 700 Jahre alte Glocke

Ein ganz wertvolles Geläute mit einer wohl einmaligen Disposition erschallt vom wuchtigen Turm der St.-Jakobus-Kirche. Die älteste der wahrscheinlich sämtlich in Nürnberg gegossenen Glocken ist dabei über 700 Jahre alt, die jüngste läutet immerhin auch schon seit 272 Jahren.


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