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Ludwig van Beethoven, der Bläserkomponist

Zum 250. Geburtstag von Beethoven Ludwig van Beethoven, der Bläserkomponist

Stand: 23.11.2020

Ludwig van Beethoven | Bild: picture-alliance/dpa

Abseits von Sinfonien, Klavierkonzerten und Streichquartetten begegnet uns ein Beethoven, wie ihn kaum einer kennt: ein junger Pianist und Hoforganist, der in seiner Heimatstadt Bonn kleine Bläsermusiken komponiert, zur Erbauung der erzbischöflichen Hofgesellschaft, um dann als 22-Jähriger auszubrechen und nach Wien zu gehen.
Dort wird aus dem Kompositionsschüler Joseph Haydns ein freiheitsliebender Revolutionär. Als solcher schreibt er Märsche und Tänze für Militärkapellen und mit dem groß angelegten Schlachtengemälde „Auf Wellington’s Sieg!“ ein erstes großes Kino für die Ohren.
250 Jahre nach Beethovens Geburt versuchen die Komponisten von heute sich dem unnahbaren Klassiker auf neuen Wegen anzunähern und sein Wesen zu durchleuchten.

Stephan Ametsbichler folgt in 4 Episoden den Spuren eines unbekannten Beethoven. Hier können Sie alle 4 Episoden (bis 19.02.2021) anhören.

Sendezeiten:

Samstag, 21. November, 17.05 Uhr

Beethoven und die Harmoniemusik
Bis zu seinem endgültigen Aufbruch nach Wien im Jahre 1792 lebt Beethoven in einem vergleichsweise beschaulichen, aristokratisch geprägten Umfeld. Hier komponiert er unter anderem Bläsermusik zur Unterhaltung am Bonner Hof des Kölner Kurfürsten Maximilian Franz und auch kleiner besetzte Bläserkammermusikwerke für ihm nahestehende Freunde.

Samstag, 28. November, 17.05 Uhr

Beethoven und die Militärmusik
Mit seiner Ankunft in Wien 1792 lässt sich Beethoven von den Ideen der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit aus der französischen Revolution anstecken. Doch wird aus dem Napoleonverehrer schnell ein Napoleonverächter. Der freiheitsliebende Komponist, einer der ersten, der auch als „Freiberufler“ arbeitet, wird zum Patrioten. Als solcher schreibt er auch Märsche und Tänze für Militärmusik.

Samstag, 5. Dezember, 17.05 Uhr

Flötenuhren und Wellington’s Sieg bei Vittoria
Musik für mechanische Musikinstrumente zu adaptieren und dafür eine Walze mit Metallstiften zu spicken, ist am Übergang vom aristokratischen 18. ins bürgerliche 19. Jahrhundert groß in Mode. Dann baut der Erfinder des Metronoms, Johann Nepomuk Mälzel auch noch ein „Panharmonikon“, mit dem eine ganze Militärkapelle imitiert werden kann. Zusammen mit Beethoven entwickelt er den Plan einer Schlachtenmusik: Auf Wellingtons Sieg!

Samstag, 12. Dezember, 17.05 Uhr

Begegnungen mit Beethoven
Beethoven lässt sich nicht nur in seinen eigenen Werken erleben, sondern auch in Kompositionen, die sich mit ihm, seinem Charakter und seinem Leben beschäftigen.
Dazu hatte, anlässlich des Beethovenjubiläumsjahres, der Deutsche Musikrat 10 Komponisten beauftragt, musikalische Reflexionen zu und über Beethoven anzustellen. Herausgekommen sind ganz persönliche Begegnungen mit einem Musiker, der oft genug unnahbar geblieben ist.