Bayern 2 - radioWissen


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Die Schlacht am Little Bighorn

Von: Matthias Fink

Stand: 20.01.2014 | Archiv

GeschichteHS, RS, Gy

Als General Armstrong Custer im Juni 1876 am Little Bighorn River im südlichen Montana eintraf, sollte er auskundschaften, wie groß das Lager war, in dem sich Indianerstämme der Lakota, der Cheyenne und der Arapaho versammelt hatten. Doch statt auf Verstärkung zu warten, führte Custer seine 7. Kavallerie in einen aussichtslosen Kampf, der ihm und weiteren 260 Soldaten das leben kostete.

Die US-Army sollte den Weg gewaltsam frei machen für die Siedler, die im Zuge des Eisenbahnbaus Richtung Westen vordrangen. Auch viele Abenteurer, angelockt von Nachrichten über Goldfunde, nahmen die beschwerliche Reise auf sich. Dabei drangen die Weißen in ein Gebiet ein, das seit jeher den Indianern gehört hatte – und um dessen reiche Jagdgründe es bereits unter den Indianervölkern Streit gegeben hatte. Die Büffel, Lebensgrundlage der Indianer, waren das erste Ziel des Angriffs. Als sie fast ausgerottet waren, wollte Präsident Ulysses Grant auch das so genannte Indianerproblem endgültig lösen. Wer sich nicht freiwillig in eine Reservation begab, wurde gnadenlos verfolgt. Die Indianer waren den US-Soldaten zahlenmäßig und technisch weit unterlegen. Auch deshalb hatte ihr Sieg am Little Bighorn symbolische Strahlkraft. Dauerhaft konnten sie der weißen Übermacht aber nichts entgegensetzen: selbst der widerständigste Häuptling während der Indianerkriege, Sitting Bull von den Hunkpapa, begab sich 1881 in eine Reservation.


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