Bayern 2 - radioWelt


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Aleppo Unicef spricht von "Hölle auf Erden"

Der Sprecher von Unicef Deutschland, Rudi Tarneden, hat die Lage in der syrischen Stadt Aleppo als katastrophal bezeichnet. "Aleppo ist heute so etwas wie die Hölle auf Erden," sagte er in der radioWelt auf Bayern 2.

Stand: 26.09.2016

Soldaten der syrischen Armee sollen am 24.9.2016 laut Syrian Arab News Agency (SANA) im Norden von Aleppo das Camp Handarat zurückerobert haben | Bild: picture-alliance/dpa

Syrienfrage

Vereint lässt sich eine Menge bewegen. Aber die Vereinten Nationen, die den Schulterschluss so offensiv in ihrem Namen tragen, sind nicht vereint - jedenfalls nicht bei der Syrienfrage. Und so geht das Sterben in Syrien weiter. Seit Tagen bombardieren die Truppen von Präsident al-Assad und Alliierte des Regimes die Stadt Aleppo. Sie wollen die Rebellen treffen, bringen gleichzeitig aber auch unendliches Leid über die Zivilbevölkerung.

Der Sprecher von Unicef Deutschland, Rudi Tarneden, wirft dem UN-Sicherheitsrat völliges Versagen vor. Das Gremium habe laut Satzung die Aufgabe, zwar "nicht den Himmel auf Erden zu schaffen, aber "die Hölle auf Erden" zu verhindern. Trotzdem müsste dort weiter versucht werden, eine Waffenruhe zu erreichen. Zu den Gesprächen gebe es keine Alternative.

"Ihrer Aufgabe sind die ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates seit sechs Jahren nicht gerecht geworden. Sie haben es zugelassen, dass sich in Syrien so eine Tragödie entfalten konnte."

Rudi Tarneden, Sprecher von Unicef Deutschland

Unicef-Mitarbeiter hätten im Moment keinen Zugang zum Ostteil von Aleppo, so der Unicef-Sprecher. Es sei nicht einfach, Zusatznahrung für mangelernährte Kinder und Impfstoffe bereitzustellen.

"Wir sind schon seit Wochen dazu verdammt, diese Menschen alleine zu lassen, das ist ein riesiges Problem. Wir machen uns riesige Sorgen, insbesondere um die Kinder im Ostteil der Stadt. Es sind etwa 100.000, die dort mehr oder weniger eingeschlossen sind und die Bombardierungen und Terror ausgesetzt sind."

Rudi Tarneden, Sprecher von Unicef Deutschland

Im Westteil von Aleppo könne Unicef hingegen noch helfen. Das sei aber nicht ausreichend.

"Was wir brauchen, ist eine belastbare Waffenruhe. Aber danach sieht es zur Zeit gar nicht aus."

Rudi Tarneden, Sprecher von Unicef Deutschland


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