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Bundespräsidenten-Kandidatur "Steinmeier ist Kandidat der SPD, nicht der Koalition!"

Noch ist er Außenminister, doch jetzt wissen wir: Frank-Walter Steinmeier wird aller Voraussicht nach der nächste Bundespräsident. Nach langem Ringen haben CDU und CSU dem Wunschkandidaten der SPD zugestimmt. SPD-Vize Ralf Stegner sieht darin allerdings kein Signal für eine Fortsetzung der Großen Koalition.

Stand: 14.11.2016

Frank-Walter Steinmeier | Bild: picture-alliance/dpa

Nach wochenlangem Hin und Her jetzt also Einigkeit in der Großen Koalition: Alle drei Parteien unterstützen den von der SPD präsentierten Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Er kann damit rechnen, im Februar gleich im ersten Wahlgang zum Nachfolger des scheidenden Bundespräsidenten Gauck gewählt zu werden. Weil die Koalition in der Bundesversammlung über genügend Stimmen verfügt, ist die Wahl Steinmeiers eigentlich nur noch eine Formsache.

SPD-Vize Ralf Stegner

Dass die SPD sich freut, ist klar. Die Union gibt sich Mühe, die Entscheidung für Steinmeier nicht nach parteipolitischer Niederlage aussehen zu lassen. SPD-Vize Ralf Stegner sieht in der Bundespräsidenten-Kandidatur von Frank-Walter Steinmeier allerdings kein Signal für eine Fortsetzung der Großen Koalition.

"Steinmeier ist nicht der Kandidat der Großen Koalition, sondern Kandidat der SPD - mit Ausstrahlungskraft in andere Parteien hinein! Wir wollen definitiv nicht die Fortsetzung der Großen Koalition nach 2017, sondern wir wollen selbst Führung übernehmen und streben eine Mehrheit diesseits der Union an!"

SPD-Vize Ralf Stegner

"Integer, kommunikationsstark, erfahren!"

Stegner zeigte sich in der Bayern 2-radioWelt "sehr zuversichtlich", dass Steinmeier "ein großer Bundespräsident" werden könne. In "schwierigen Zeiten" brauche man ein Staatsoberhaupt, das "persönlich integer, kommunikationsstark, politisch erfahren, aber eben doch auch über Parteigrenzen hinaus akzeptiert ist - und ein hohes Ansehen in der Bevölkerung genießt. Das alles gilt für Frank-Walter Steinmeier!" Die Union habe sich in den letzten Wochen schwer getan, jemanden mit "vergleichbarem Format" zu finden.

"Ich finde, jemand, der sich in so großem Maße um den äußeren Frieden gekümmert hat, der ist auch ganz besonders geeignet, Orientierung für den inneren Frieden in einer Gesellschaft zu geben, die momentan sehr zerrissen ist."

SPD-Vize Ralf Stegner


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