Carsten Linnemann, CDU Große Koalition "schädlich"
Carsten Linnemann, Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung der Union, spricht sich deutlich gegen eine weitere Große Koalition aus. Er rechne 2017 mit einem Lagerwahlkampf, sagte er in der radioWelt auf Bayern 2.
Carsten Linnemann sieht die Große Koalition als mitverantwortlich für den wachsenden Populismus. Das hat er im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2 betont.
"Weil sie Anteil daran hat, dass die Menschen denken, Stichwort Eurokrise oder Flüchtlinge: 'Die sprechen doch eh alle, sogar im gesamten Bundestag, mit einer Stimme.' Und deswegen werden wir wahrscheinlich in den nächsten Monaten einen Lagerwahlkampf erleben, wie wir ihn noch nie in diesem Lande in den letzten Jahren, vielleicht sogar Jahrzehnten, erlebt haben."
Carsten Linnemann
Schulden abbauen statt nur "Schwarze Null" halten
Zur Person
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Linnemann ist seit 2013 Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU und CSU.
In der Haushaltspolitik will der Wirtschaftspolitiker weiter gehen als es die Bundesregierung gerade mit der "Schwarzen Null" mache. "Wenn die Spielräume da sind, und die sind meines Erachtens da, muss man in Zukunft auch Schulden abbauen", sagte er.
"Wir sehen doch was auf diesem Globus passiert, was in Südeuropa passiert, dass die Verschuldung weiter ansteigt. Wenn Deutschland das erste Land ist, das in der Lage ist, auch Schulden abzubauen, dann wäre das das richtige Signal."
Carsten Linnemann
Deshalb sei das Thema auch im CDU-Leitantrag enthalten, betonte Linnemann.
Einigkeit mit der CSU
Zum Streit zwischen CDU und CSU über eine Obergrenze für Flüchtlinge meinte Linnemann: "Ich bin guter Dinge, dass die CDU und die CSU nach diesem Parteitag wieder zusammen in den Wahlkampf ziehen."
"Es gibt ja eine Einigkeit. Es wird ja ganz klar gesagt, dass diejenigen die vor Krieg fliehen, unsere Unterstützung benötigen und diejenigen, die eben nicht vor Krieg fliehen und unter dem Deckmantel Asyl kommen, dass die keine Zukunft in Deutschland haben."
Carsten Linnemann