Bayern 2 - radioTexte


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Henriette Fridoline Schmidt liest Anne Serre: Die Gouvernanten

Im Feiern sind sie unschlagbar, manchmal verschlingen sie Männer und wenn sie schmollen, müssen sie behandelt werden wie Königinnen. Schreiben in Bildern: Begegnung mit Anne Serre, es liest Henriette Fridoline Schmidt.

Stand: 11.01.2024 | Archiv

"... ihre Tätigkeit wiederum lässt sich so beschreiben: die kleinen Jungen im Auge behalten, wie Irre durch den Park rennen, Fasan in Aspik und gelegentlich einen Fremden verschlingen, in die Hände klatschen. Meistens aber in ein Schweigen, eine Reglosigkeit versinken, die nichts Gutes ahnen lassen."

(Anne Serre: Die Gouvernanten)

Anne Serre führt uns in den märchenhaften Park eines Herrenhauses, der seinen Zauber geheimnisvollen drei Grazien verdankt. Diese Gouvernanten sind anarchisch, erotisch, voller Energien. Kinder hüten ... naja. Wer regiert hier wen? Und ist das entscheidend, wo es doch um pure Lebensfreude geht?

Anne Serres Buch wurde erst spät ins Deutsche übersetzt und fasziniert in seiner Verspieltheit und Suggestivität. Jeder ihrer Romane beginne mit einer Art Traumbild vor ihrem inneren Auge, erzählt sie im Gespräch, wenn das Bild verschwinde, ende der Text ... und die Gouvernanten drohen auch manchmal damit, zu gehen, schmollend. Das Wichtigste ist dann, sie zu besänftigen.

Die Schauspielerin Henriette Fridoline Schmidt liest aus Anne Serres Roman „Die Gouvernanten“ in der Übersetzung von Patricia Klobusiczky.
Regie: Irene Schuck.

Mit freundlicher Genehmigung des Berenberg Verlags finden Sie diese Ausgabe der radioTexte am Sonntag auch im Bayern 2 Podcast „Lesungen“.
Moderation: Judith Heitkamp.


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