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Schräge Gedanken von Frank Lüdecke "Zugespitzt" – der satirische Monatsrückblick

Der Berliner Kabarettist Frank Lüdecke blickt zurück auf die Ereignisse im Juli. Und nicht nur weil Frank Lüdecke ein leidenschaftlicher Fußballfan ist, hat er besonders gelitten ...

Stand: 01.08.2016

Pressefoto zu "Schnee von morgen" | Bild: Marc Volk

Bekannt wurde der Berliner Kabarettist Frank Lüdecke als Mitglied des Düsseldorfer Kom(m)ödchens, als Autor und Sketchpartner von Dieter Hallervorden und als regelmäßiger Gast in Fernsehsendungen wie dem "Satire Gipfel". Viele Jahre zählte der kreuz- und querdenkende Musiker, Schauspieler und Satiriker auch zur Stammbesetzung in Dieter Hildebrandts "Scheibenwischer".

Schräge Gedanken

Seine Gedanken mögen manchmal schräg um die Ecke zielen, aber sie treffen und betreffen uns alle: Warum rast die Zukunft immer schneller auf uns zu? Warum finden wir immer leichter Zugang zu Informationen und zugleich immer weniger Zeit für uns selbst? Wird das Internet unsere Demokratie revolutionieren? Oder nur unsere Kinder verdummen? Diese und weitere Fragen stellt Frank Lüdecke in seinem aktuellen Soloprogramm „Schnee von morgen“.

Satirischer Rückblick auf den Juli - gar nicht so einfach

Für Frank Lüdecke war es dieses Mal gar kein so leichtes Unterfangen, einen satirischen Blick auf die Ereignisse der vergangenen Wochen werfen:

"Ja, also den Rückblick auf den Monat Juli, muss ich mal so sagen, habe ich mir im Vorfeld anders vorgestellt. Ehrlich. Ich dachte eigentlich an irgendwelche lustigen Geschichten aus dem Urlaub, neue Possen von der Deutschen Bahn oder die hipsten Baumängel am Berliner Flughafen. Oder dass Mario Götze nach Dortmund zurückkehrt. So was in der Richtung."

Frank Lüdecke

Satire in schwierigen Zeiten

Nicht nur, dass die EM alles in allem eher enttäuschend war - bis auf das erstaunliche Erscheinen der Wikinger aus dem Fußballmeer natürlich, auch die Diskussion um Satire in schwierigen Zeiten geht schier endlos weiter. Frank Lüdecke ereifert sich darüber, dass eine neue "Ernsthaftigkeit" und sogar von Satirikern Haltung gefordert wird. Lüdecke freilich hat seine eigene Meinung und findet, dass Haltung nicht eingefordert kann, weil sie immer da sein müsste: "Haltung ist keine Kunst. Sie ist Pflicht. Sowieso. Und immer. In jeder Wirklichkeit. Und zu allen Zeiten. Mit und ohne Terroristen!"

O wie schön ist Belgien ...

Die Zeiten, da die Probleme mit uns nichts zu tun haben und wir nicht mit ihnen, sind endgültig vorbei, meint Frank Lüdecke. Das zeigt uns dieser Monat in aller Deutlichkeit: Wir sind mittendrin. Nur einen Wunsche habe er, wo es uns bitte nicht hinführen soll. Dass sich nämlich nach den Wahlen am 8. November in Amerika herausstellt, dass Belgien eine schöne Stadt ist …"

"In Amerika wollen sie einen wählen, der findet, 'Belgien sei eine schöne Stadt'. Also man ist wirklich etwas ratlos."

Frank Lüdecke


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