Bayern 2 - Nahaufnahme


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Weg zur Modellregion Vorarlberg treibt die ökologische Wende voran

Die alpine Tradition ist es gewohnt, mit Ressourcen zu haushalten, sparsam zu sein. In Vorarlberg wurden die einst aus der Not geborenen Techniken zur Tugend gemacht: Handwerkliche Verfahren beispielsweise wurden modernisiert und die alpine Kultur des Haushaltens so weiterentwickelt, dass das österreichische Bundesland zu einem Vorreiter nachhaltigen Wirtschaftens im gesamten Alpenraum wurde.

Von: Georg Bayerle

Stand: 15.09.2016

Das Leitziel, die Energieautonomie bis zum Jahr 2050, erfordert die Einsparung von 60 Prozent des Energieverbrauchs - eine Herausforderung, die in Voralberg als Chance gesehen wird für Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Nahaufnahme untersucht die Fortschritte auf diesem Weg und spürt der einzigartigen Regionalentwicklung des 'Ländles' nach: mit Aushängeschildern wie dem "Werkraum" und zahlreichen öffentlichen Gebäuden zeigt vor allem der Bregenzerwald den Aufschwung des regionalen Handwerks, insbesondere im modernen alpinen Holzbau. In der Politik ist Adolf Groß als Grüner im Lenkungsausschuss der Energieautonomie vertreten und ein Mann der ersten Stunde: er verkörpert den Prozess samt seiner Familie durch den Verzicht aufs Auto und weitere Änderungen im Lebensstil. 

Vorarlberg hat dabei völlig neue Formen der Bürgerbeteiligung und in der Entscheidungskultur geschaffen. Normalbürger sitzen in den Räten, in denen Ideen diskutiert und abgestimmt werden, nachdem die Konzerne den Prozess zunächst blockiert hatten. Genauso wie Handwerker und Landwirte demonstrieren die Orte, wozu kleine Gemeinden fähig sind, wenn sie zusammenarbeiten: Bürgermeister Rainer Siegele steht dem Umweltgemeindeverband vor, zu dem sich 96 Orte zusammengeschlossen haben, um Ausschreibungen gemeinsam nach vorwiegend ökologischen Kriterien abzuwickeln.


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