Als Nigeria am 1. Oktober 1960 die politische Unabhängigkeit von Großbritannien erreichte, veränderte sich auch die bis dato ohnehin schon sehr vielfältige popkulturelle Landschaft des westafrikanischen Landes nachhaltig. Nigeria war schon zu Kolonialzeiten in besonderem Maße ein Land der heterogenen Musikstile. Denn die Grenzziehung Nigerias war allein dem Wirken der britischen Kolonialmacht geschuldet und hatte weder einen sprachlichen, noch einen kulturellen Hintergrund hatte. Nigeria – ein Land der heterogenen Musikstile.

Das Londoner Label Souljazz Records versammelt auf der neuen Compilation „Nigeria Freedom Sounds! Calypso, Highlife, Juju & Apala (1960-1963) den musikalischen Crossover westafrikanischer Stile mit Tanzmusik aus der ganzen Welt. Es waren Bands wie Sammy Akpabot and his All Stars, Godwin Omobuwa and his Soundmakers oder Ganiyu Kale and His Guinea Mambo Orchestra, die sich dem politischen und musikalischen Fortschritt verpflichtet fühlten und versuchten, nigerianischen Juju und Apala mit ghanaischem Highlife, karibischem Calypso und südamerikanischem Mambo zu einem extrem groovenden Melting Pot zu fusionieren.
Tobias Ruhland

[Soul Jazz Records]