Bayern 2 - Hörspiel


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Klaus Buhlert Regisseur

Stand: 13.06.2014

Klaus Buhlert | Bild: Bayerischer Rundfunk

Klaus Buhlert, geb. 1950. Studium der Musik, Akustik und Informatik in Magdeburg, Berlin und Cambridge (USA). 1982 Promotion. 1983–86 Gastprofessur für Elektronische und Computer-Musik an der TU Berlin. 1986 Gründung des eigenen Produktionsstudios in Berlin, seitdem Arbeit als freier Komponist und Hörspielregisseur. BR-Hörspiele und Hörspielregien u.a. Hotels (von Raoul Schrott, 1995, Hörspiel des Jahres), Finis Terrae (mit Raoul Schrott, 1996), Der Irre und der Blinde – Fragment eines Dialoges (BR/DLF 1997), Zarzura (von Raoul Schrott und Michael Farin, 1998), Gilgamesh (von Raoul Schrott, 2001), Der Mann ohne Eigenschaften. Remix (von Robert Musil, 2004, Deutscher Hörbuchpreis), Die Serapions-Brüder (von E.T.A. Hoffmann, 2006), Die Schlafwandler (von Hermann Broch, 2008), Der Process (von Franz Kafka, 2010), Die Blendung (von Elias Canetti, 2013).

"Bulgakows Roman Meister und Margarita kam 1968 in deutscher Übersetzung heraus. Was für ein Roman! Eine poetische Flaschenpost direkt aus der Moskauer Vorhölle.

I’ll send you S.O.S... I’ll send you S.O.S... message in a bottle

1967 hatten wir gerade unsere erste Beatband in Halle (an der Saale) gegründet: Team 67. Und auch wir wollten abrechnen mit den ‚Gottlosen‘ um uns herum – wenn’s sein musste, auch mit Hilfe des Teufels. Margaritas Flug über Moskau hatte für uns nichts Exotisches. Das zu lesen war wunderbar tröstlich, stand für Ausbruch, Freiheit und Grenzenlosigkeit. Was will man mehr von einem Buch, als mit ihm fliegen zu lernen ... Der ‚neue Mensch‘ war irgendwie und irgendwo zum Teufel. Da schien es logisch, dass Bulgakow den Magier Woland in die Moskauer Gartenstraße – Wohnung Nr. 50 – zitiert, um dort Hausrecht auszuüben. Außerdem war Woland gar kein richtiger Teufel. Er war Bulgakows Erfindung eines Teufels – weit davon entfernt böse zu sein: ‚Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft...’ (Goethe, Faust). Freuen wir uns also auf Wolands neue Show. Wo man auch uns irgendwo hinbefördert. Es muss ja nicht gleich die Hölle sein...

I’ll send you S.O.S... I’ll send you S.O.S... message in a bottle."

Klaus Buhlert


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