Bayern 2

     

Zündfunk extra Popkultur am Feiertag

Samstag, 01.11.2014
19:05 bis 21:00 Uhr

BAYERN 2

19.05 The History Of Rock'n'Roll
As told in our Zündfunk Radio Show Part 1
Mit Michael Bartle
20.00 Nachrichten, Wetter
20.05 Passionsspiele
Legendäre Typen und Lieblingsklassiker der Zündfunk-Redaktion
Der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf
Von Tom Kretschmer
Internet: www.bayern2.de/zuendfunk

The History Of Rock'n'Roll: As told in our Zündfunk Radio Show Part 1
Der Zündfunk, das Szenemagazin des Bayerischen Rundfunks, wird dieses Jahr 40 Jahre!
40 Jahre, in denen wir uns im Radio mit Popmusik beschäftigt haben. 40 Jahre, in denen wir kleine und größere Bands entdeckt, aufgebaut, oft zum ersten Mal im deutschen Radio gespielt haben.
40 Jahre, in denen wir Gespräche mit Bands und Künstlern wie Johnny Cash, Al Green, Curtis Mayfield, Snoop Dog, Kraftwerk, Can, den White Stripes, Beck, Patti Smith, Bryan Ferry, Guru, Sugarhill Gang, Aphex Twin, Nick Cave, Johnny Cash, PJ Harvey, The Notwist, David Byrne und vielen anderen geführt haben.
Der Zündfunk ist ganz tief in das Interview-Archiv gestiegen und hat exklusive Schätze gefunden: Al Green, der einem Zündfunk-Reporter vorsingt, wie er nach und nach seine Gesangsstimme gefunden hat. Johnny Cash, wie er als kleiner Junge auf den Baumwollfeldern helfen musste und seine einzige Rettung die abendliche Country Sendung im Radio war. Lauryn Hill, die unserem Reporter Backstage ein Ständchen singt. David Bowie, der uns erzählt, wie er in der Ziggy Stardust Phase beinahe draufgegangen wäre. Iggy Pop, der uns eröffnet, dass er auf den Photo-Sessions für seine ersten Alben so zugedröhnt war, dass man die Augen nachbearbeiten musste. Anhand dieser Interviews erstellen wir mit einer insgesamt 4 Stunden langen O-Ton Collage die Geschichte des Rock'n'Roll - so wie die Künstler in unserer Radiosendung erzählt haben. Wiederholung vom 20.04.2014

Passionsspiele. Legendäre Typen und Lieblingsklassiker der Zündfunk-Redaktion. Der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf
Zur Buchmesse in Frankfurt erscheint aus dem Nachlass ein neuer Roman von Wolfgang Herrndorf: "Bilder einer großen Liebe". Ein neuer Text des Autors von "Tschick", dem ungeahnten Riesenerfolg aus dem Jahr 2010. Diese Geschichte der abenteuerlichen Reise von Maik und Tschick von Berlin Richtung Walachei gilt zurecht als eines der besten Bücher seit vielen Jahren. Höchste Zeit, den Autor und seine Romane und Erzählungen in der ZÜNDFUNK-Reihe der Lieblingsklassiker vorzustellen.
Es passiert nicht oft, dass ein Buch solche Kreise zieht wie Wolfgang Herrndorfs "Tschick" im Herbst 2010. Noch dazu, wo der Autor sich vom Literaturbetrieb ziemlich fernhielt und sein Roman so geschrieben war, dass er Jugendliche wie Erwachsene gleichermaßen ansprach. Eine wichtiger Grund für die große Resonanz war vermutlich, dass "Tschick" so klar, so menschenfreundlich und vor allem so wenig eitel geschrieben ist. So ähnlich wie Wolfgang Herrndorf das einmal in seinem Blog beschrieb: "Immer die gleichen drei Dinge, die mir den Stecker ziehen: Die Freundlichkeit der Welt, die Schönheit der Natur, kleine Kinder."
Genauso gibt es aber auch den dunklen, abgründigen Herrndorf. "Sand", der Roman nach "Tschick" ist so gescheit und gleichzeitig düster und hoffnungslos, dass man gar nicht anders kann, als an die Krankheit und das Ende von Wolfgang Herrndorf zu denken. Am 26. August 2013 nimmt sich der Autor in Berlin das Leben. Drei Jahre lebte er bis dahin mit einem unheilbaren Hirntumor, gab seinem Leben durch Arbeit Struktur und schrieb in dieser Zeit große Texte.
Wolfgang Herrndorfs Stimme fehlt, obwohl er sich selten in Interviews geäußert hat und in Talkshows sicher nie. Dafür hat er mit seinem Blog "Arbeit und Struktur" ganz unaufgeregt gezeigt wie Literatur im Internet funktioniert (hat vor ihm nur Rainald Goetz so hinbekommen) und war mit seinen Büchern dem Pop ganz nahe, ohne ihn je zu thematisieren.