Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton Der Klangmystiker Florian Fricke

Modularer Moog-Synthesizer aus den 1960er Jahren | Bild: picture-alliance/dpa; Montage BR/Claudia Eichhorn

Sonntag, 12.10.2014
20:05 bis 21:00 Uhr

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BAYERN 2

Miesbach, der Moog und die Mayas
Der Klangmystiker Florian Fricke und seine Band Popol Vuh
Von Florian Secundus Fricke
Nicht als Podcast verfügbar
Wiederholung vom Samstag, 8.05 Uhr

Florian Fricke, geboren in Lindau, studierte in Freiburg und München Klavier und Komposition - zeitweise lebte er auch in Miesbach. Er war der Gründer und das Herz der Band Popol Vuh, benannt nach der Schöpfungsgeschichte der Mayas. Als einer der wenigen deutschen Musiker, die den großen Moog besaßen, einen Ur-Synthesizer von riesigen Ausmaßen, zählt er zu den Pionieren der elektronischen Musik in Deutschland. Der ausgebildete Konzertpianist hatte sich von Klassik und Jazz abgewandt, weil er sich von den Konventionen und Regeln dieser Genres eingeengt fühlte. Nach der Moog-Phase schrieb er legendäre Filmmusiken für Werner Herzog - u. a. zu hören in "Aguirre, der Zorn Gottes", "Fitzcarraldo" und "Nosferatu" - und nahm mit der nun weitestgehend akustischen Band viele LPs auf, die alle einen tiefen mystischen Bezug erkennen lassen.
Wer aber war dieser Klangmagier Florian Fricke, der 2001 früh verstarb? Was hat ihn angetrieben zur Suche nach neuen musikalischen Welten? Und inwieweit ist er ein typisches Kind der 60er und 70er Jahre, freiheitsliebend, kreativ, mit erweitertem Bewusstsein - und doch selbstzerstörerisch?
Der Autor, ein Namensvetter, der nicht ganz zufällig so heißt, begibt sich auf Spurensuche sowohl in der bayerischen Provinz als auch in Münchens Krautrockszene.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

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