Bayern 2

     

Zündfunk extra Popkultur am Feiertag

Freitag, 18.04.2014
19:05 bis 21:00 Uhr

BAYERN 2

19.05 Passionsspiele
Legendäre Typen und Lieblingsklassiker der Zündfunk-Redaktion
"Die Glasglocke" von Sylvia Plath
Von Laura Freisberg
20.00 Nachrichten, Wetter
20.05 De la Soul - von, für und mit Gefühl
Eine Soul-Sendung mit Sabine Gietzelt
Internet: www.bayern2.de/zuendfunk

Passionsspiele: Legendäre Typen und Lieblingsklassiker der Zündfunk-Redaktion. "Die Glasglocke" von Sylvia Plath
In der Reihe "Passionsspiele" widmet sich die Redaktion immer wieder leidenschaftlich alten Helden des Pop, Büchern, Filmen oder Platten, die längst zu modernen Klassikern geworden sind, und die es wert sind, dass man an sie erinnert - auch und gerade abseits des Aktualitäten-Business' in den Medien. Es ist der einzige Roman der amerikanischen Schriftstellerin neben einer Vielzahl von Gedichten und etwas weniger Erzählungen, und wer ihn liest, kann kaum ausblenden, wie autobiografisch "Die Glasglocke" ist. Der Roman erzählt die Geschichte einer begabten jungen Frau, die die Chance bekommt, im New York der 50er Jahre Karriere zu machen. Doch anstatt zu sehen, wie sie sich durchkämpft, sich emanzipiert, erleben wir ihr Scheitern - und das ist nur zum Teil durch die äußeren Umstände bedingt. Esther Greenwood, die Protagonistin aus "Die Glasglocke", findet keinen Weg, sich zwischen traditionellem Frauenbild und eigenen, hochfliegenden Träumen einzupassen und landet schließlich in der Psychiatrie.
Wenn man weiß, dass die bipolare Sylvia Plath als junge Frau und Mutter von zwei kleinen Kindern Selbstmord begangen hat, dann liest sich dieser teilweise sehr lustige Roman ganz anders: Schließlich ist Plath mit ihren Ansprüchen an sich selbst (hochbegabte Künstlerin) und denen ihrer Umwelt (liebevolle Ehefrau, fürsorgliche Mutter) auch nicht zurande gekommen. Der Roman ist um das Jahr 1953 angesiedelt, also quasi kurz vor der Zeit, die wir in der amerikanischen Fernsehserie "Mad Men" kennen lernen und die auf uns so eine Faszination ausübt. Wenn man heute eine Vorstellung bekommen möchte, was es damals bedeutet haben mag, als Frau gefangen zu sein zwischen Geltungsbedürfnis und gesellschaftlichen Ansprüchen, zwischen Rollenklischees und dem Wunsch nach Selbstverwirklichung, dann muss man die Glasglocke lesen. Wiederholung vom 26.12.2013

De la Soul - von, für und mit Gefühl
Soul ist immer schon da gewesen in der Musik. Er hieß New Soul, es hieß De La Soul, er wurde sexy mit Amy Winehouse, solide mit Sharon Jones and the Daptones, er versteckt sich mehr oder weniger subversiv in HipHop und Elektro, bei Musikern wie Kwes, Aloe Blacc und Axel Boman. Und ein paar Songwriter, die sich The Step Kids nennen, versetzen ihre Vorstellung von Soul mit Funk, Punk, Jazz und Folk.