Bayern 2

     

Notizbuch Betreut oder bevormundet?

ein Betreuer hilft einem Kranken bei Bastelarbeiten | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 06.05.2013
10:05 bis 12:00 Uhr

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BAYERN 2

Schluss mit der Schwarzmalerei: Alter ist keine Krankheit /
Alt und allein? Gespräch mit der Münchner Psychotherapeutin Anna Schoch /
Betreut oder bevormundet? – Für persönliche Belange des Betreuten bleibt oft wenig Raum /
Die Vorsorgevollmacht: Gespräch mit Peter Richinger, Betreuungsgericht München /
Transiente Amnesie: Wenn das Gedächtnis Pause macht /
Lob der Verdrängung; Gespräch mit Wolfgang Schmidbauer, Psychoanalytiker /
Notizbuch Service:
Bevor der Tod euch scheidet: Erbrecht nach der Trennung /
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Kurz vor 12: Ich bin keine Suchmaschine!
Moderation: Arthur Dittlmann
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Nah dran: Betreut oder bevormundet? - Für persönliche Belange bleibt oft wenig Raum

Weit mehr als eine Million Menschen in Deutschland stehen unter Betreuung, weil sie zu alt oder krank sind, um sich selbst um ihre Angelegenheiten kümmern zu können. Und schon weil wir alle älter werden, gibt es immer mehr Betroffene, die einen rechtlichen Vertreter brauchen. Der Betreuer erledigt Behördengänge, verhandelt mit Versicherung, organisiert ambulante Hilfen oder geht mit zum Arzt.
"Persönliche Fürsorge statt Bevormundung" lautete die Devise vor 21 Jahren, als das Betreuungsrecht reformiert wurde. Die Betroffenen sollten nicht länger "entmündigt" werden, sondern individuelle Betreuung für ein möglichst selbstbestimmtes Leben erhalten. Doch wie sieht die Realität heute aus? Berufsbetreuer – unter ihnen viele Rechtsanwälte oder Sozialpädagogen – verwalten das Leben von 100 oder 160 Klienten. Für längere Gespräche oder Besuche fehlt die Zeit. Das ist eine Folge der Pauschalierung. Die Betreuer werden seit einigen Jahren nicht mehr nach Aufwand bezahlt, sondern erhalten eine pauschale Vergütung. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, übernehmen sie immer mehr Fälle. Gleichzeitig sind die Betreuungsgerichte überlastet, die Zahl der Fälle hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdreifacht. Das führt dazu, dass Richter die immer gleichen Betreuer bestellen. Was das für die hilfebedürftigen Menschen bedeutet und ob ehrenamtliche Betreuung eine Alternative sein kann, beleuchtet Rainer Ulbrich in seinem Notizbuch-Nah dran unter dem Titel "Betreut oder bevormundet? Für persönliche Belange bleibt oft wenig Raum" am 06. Mai auf Bayern 2.