Bayern 2

     

Notizbuch Soziales Engagement

Transparent Ehrenamt | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 19.12.2012
10:05 bis 12:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Haustürgeschäfte:
Die Tradition lebt – oder doch nicht? Wie früher an der Haustür verkauft wurde /
Von Äpfeln, Birnen und Karotten – Mit einem seriösen Hausierer unterwegs /
Die Angst vor Betrügern – Wie kann ich mich schützen? Gespräch mit Tatjana Halm, Verbraucherzentrale Bayern /
Nah dran: Der Schweiß der Edlen – Wenn Gutsituierte sich sozial engagieren /
Deutschland, einig Konsumland? /
Die DDR und der lange Arm der West-Werbung – Gespräch mit Prof. Davide Cantoni, Wirtschaftshistoriker /
Wie kauft man ein? Beobachtungen in Nairobi, New York und Neu Delhi /
Notizbuch Service:
Süßigkeiten aus Garten und Natur /
Kochbücher: Von sinnvollen und sinnlosen Trends /
Kurz vor 12: Weihnachtsgeschenke für den Hund
Moderation: Tanja Zieger
11.00 Nachrichten, Wetter
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Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Nah dran: Der Schweiß der Edlen: wenn Gutsituierte sich sozial engagieren

Sie fühlen sich als Elite, aber als eine, die anderen helfen möchte: Mitglieder in sogenannten Service-Clubs. Am bekanntesten sind die Rotarier und der Lions Club. Service Clubs kommen ursprünglich aus den USA. Dort gibt es sie seit über 100 Jahren. Oft tauchen sie auf Zeitungsbildern auf, meist bei der Übergabe von Schecks an Bedürftige. Meistens sind es im Beruf erfolgreiche Männer, Frauen sind seltener. Frauen-Clubs wie Zonta oder Soroptimist sind weniger bekannt. Richtiggehend geheimnisvoll sind Vereinigungen wie die Schlaraffia, die sich mit ihren mittelalterlichen Gewändern und ihrer Kunstsprache als Kulturclubs sehen – aber einem ähnlichen Elite-Gedanken folgen. Die Frage ist: Geht es den Clubs um soziales Engagement – oder doch eher um Vitamin B fürs eigene Geschäft? Denn einfachen Arbeitern, Armen oder Nicht-Akademikern wird der Zugang meist verwehrt. Welche Projekte werden als förderungswürdig von Managern, Ärzten und Anwälten eingeschätzt? Hilft diese Art Engagement wirklich oder geht es mehr um das Prestige, das die Hilfe bringt? Warum folgen Akademiker jahrhundertealten Ritualen, um sich irgendwann Mitglied nennen zu dürfen? Hendrik Loven bekommt im Notizbuch-Nah dran am 19. Dezember in Bayern 2 Einblicke in Gemeinschaften, die zwar gerne öffentlich zeigen, dass sie Gutes tun wollen, aber sonst bei Gesprächsabenden, Reisen oder Traditionstreffen lieber unter sich bleiben. Dabei zeigt sich, welche Motivationen die Mitglieder von Service- und Kultur-Clubs tatsächlich haben und warum gerade in Zeiten von wachsender sozialer Ungleichheit, elitäre Vereinigungen wieder Zulauf haben.