Bayern 2

     

radioWissen Wenn der Mensch in die Natur eingreift

Frosch hängt an einem Zweig | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 11.10.2012
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Flurbereinigung
Bayern als Wegbereiter

Rote Liste oder Grüne Vielfalt?
Warum immer mehr Arten sterben

Das Kalenderblatt
11.10.1931
Hanns Hörbiger stirbt, Vater der Welteislehre
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Flurbereinigung - Bayern als Wegbereiter
von Carola Zinner
Bayern war Vorreiter: Mit dem "Gesetz die Flurbereinigung betreffend" wurde im Jahr 1886 erstmals eine zentrale staatliche Behörde geschaffen, die sich mit der Zusammenlegung von Feldern und der Regelung von Feldwegen befasste. Eine dringend notwendige Maßnahme: in manchen Regionen des Landes waren die Grundstücke derart zerstückelt, dass Anbau und Ernte nur unter den schwierigsten Bedingungen möglich waren. Oft fehlten Feldwege, so dass die Bauern sich an den "Flurzwang" halten und die Bedürfnisse der Grundstücksnachbarn berücksichtigen mussten: Bereits bei der Aussaat der Feldfrüchte musste bedacht werden, dass bei der Ernte erst die vorderen Äcker an der Reihe waren und dann die dahinter liegenden. In den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fand im Agrarbereich ein tiefgreifender Wandel statt. Die Arbeitskräfte wanderten in die Städte ab; die Steigerung der Produktivität wurde das große Ziel in der Landwirtschaft. Mehr und mehr kamen Maschinen zum Einsatz, die allerdings nur bei großen Anbauflächen rentabel waren. Im Zuge der Flurbereinigung wurden damals viele Grundstücke im Tauschverfahren arrondiert und zusammengelegt. Im Eifer des Gefechtes kam es dabei zu so erheblichen Schädigungen der heimischen Flora und Fauna, dass der Begriff "Flurbereinigung" bis heute negative Assoziationen auslöst. So spricht man mittlerweile von "Flurneuordnung" und von Flächen- und Bodenmanagement.

Rote Liste oder Grüne Vielfalt? - Warum immer mehr Arten sterben
von Christina Teuthorn
Der Evolutionsbiologe und Harvard-Professor Edward Wilson malt ein apokalyptisches Szenario: "Nicht einmal die Hälfte der Tier- und Pflanzenarten wird das Ende dieses Jahrhunderts überleben, wenn die Menschen damit fortfahren, Organismen und Lebensräume zu zerstören." Es steht schlimm um die enorme Lebensvielfalt, die die Evolution vor Millionen von Jahren geschaffen hat - auch nach Ansicht des WWF: "Jede Stunde sterben drei weitere Tier- und Pflanzenarten aus. Jeden Tag 70 Arten, jeden Monat 2.100, jedes Jahr über 25.000 verschiedene Lebensformen. Für immer verloren." Die Sendung gibt einen Überblick, welche Arten bedroht sind, nennt die Gründe dafür und zeigt, was gegen den Artenschwund getan werden kann und bereits getan wird. Der alternative Nobelpreisträger Professor Michael Succow stellt seine Projekte zum Artenschutz vor.

Redaktion: Bernhard Kastner
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