Zündfunk Generator

I’m not a pop-artist. Der polnische Maler Wilhelm Sasnal.
Von Judith Schnaubelt
Internet: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast verfügbar

Wilhelm Sasnal ist einer der bekanntesten, zeitgenössischen Maler Polens. Er dreht auch meist experimentelle Filme, berühmt aber wurde er durch seine Bilder. Mit seinen 39 Jahren ist er noch relativ jung für die beachtliche internationale Karriere, die er seit Beginn dieses 21. Jahrhunderts gemacht hat. Nach etlichen Ausstellungen in Polen gingen seine Werke ab 2003 immer öfter auf Reisen, wurden weltweit in den namhaften Museen, Kunsthallen und Galerien gezeigt. Ein einzelnes Bild von ihm wird auf dem Kunstmarkt zurzeit zwischen mit bis zu 150 Tausend Euro gehandelt. Momentan ist eine Retrospektive seiner Werke im Münchner Haus der Kunst zu sehen. Sie heißt schlicht nur "Wilhelm Sasnal".
Seine Portraits von Roy Orbison oder von der Musikerin Peaches erinnern an Andy Warhols Pop-Art-Stil, sind aber Unikate, keine Siebdrucke. Sasnal malt mit Ölfarben: Den getöteten Diktator Gaddafi. Ein strahlendes Atomkraftwerk oder einen polnischen Schweinstall. Abstrakt, expressionistisch, minimalistisch, realistisch. Ein Stil- und Genremix der modernen Kunstgeschichte, mit eigener Handschrift. Und sehr oft mit politischem Input.
Wilhelm Sasnals Anliegen, als Künstler auch eine Art Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen, politischer Auffälligkeiten, historischer Brüche zu sein, bringt er selbst so auf den Punkt: "I don’t make jokes with my art."
Judith Schnaubelt hat Wilhelm Sasnal beim Aufbau seiner Ausstellung getroffen und mit ihm über seine Bilder, die Bedeutung von Vergangenheit und Gegenwart, den Kunstmarkt und über den Einfluss von Popmusik auf sein Werk gesprochen.
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