radioWissen Chemische Waffen

Chemiewaffen
Kampfstoffe der Massenvernichtung
Autor: Hellmuth Nordwig / Regie: Dorit Kreissl

Der Vietnamkrieg
Ein Albtraum in Indochina
Autor: Michael Zametzer / Regie: Martin Trauner

Studiogast:
Dr. Ralf Trapp, Toxikologe und Chemiewaffen-Experte

Das Kalenderblatt
20.3.1833
Daniel Dunglas Home geboren, Medium
Autor: Xaver Frühbeis

Als Podcast verfügbar

Chemische Kampfstoffe sind keine neue Erfindung. Schon im 4. Jahrhundert haben chinesische Krieger Senfgas verwendet, um ihre Feinde kampfunfähig zu machen. Systematisch wurden Chemiewaffen jedoch erstmals vor hundert Jahren im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Erst 1997 trat die Chemiewaffenkonvention in Kraft, die den Einsatz von chemischen Waffen verbietet. Jedoch halten die USA, Russland und einige andere Staaten immer noch chemische Kampfstoffe bereit. Und Syrien hat sich 2013 nur auf internationalen Druck hin zur Vernichtung bereit erklärt. Die ist eher schleppend angelaufen, denn es ist nicht ganz einfach, derart giftige Chemikalien vollständig unschädlich zu machen. Dabei beklagten Ärzte von Anfang an die Unmenschlichkeit dieser Waffen - was die Machthabenden nicht daran hinderte, sie einzusetzen. Oder auch "Agent Orange" zu versprühen - ein Pflanzengift, das von manchen ebenso als Chemiewaffe eingestuft wird und in Vietnam zu hunderttausenden Missbildungen, Krebserkrankungen und anderen Spätfolgen geführt hat. Die USA haben während des Vietnamkrieges keine Rücksichten genommen. Man werde Vietnam "in die Steinzeit zurückbomben", hatte ein US-General im Jahr 1964 gedroht. Und wirklich: Auf das südostasiatische Land wurden mehr Bomben abgeworfen als auf alle Kriegsschauplätzen des Zweiten Weltkrieges zusammen.US-Soldaten haben Massaker an der Zivilbevölkerung begangen, haben Gift eingesetzt und Napalm -Bomben abgeworfen. Bis zum Ende des Krieges wurden schätzungsweise vier Millionen Menschen getötet, unendlich viel Überlebende mussten mit schweren Traumata fertig werden, Zivilisten ebenso wie Soldaten.

Redaktion: Nicole Ruchlak
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